Buchbesprechung

„Reportagen von links“ ist der Titel eines neuen Buchs, das 30 Texte aus der Feder des Zürcher Kommunisten Harry Gmür vereint. Darin werden „vier Jahrzehnte Kampf gegen Faschismus und Kolonialismus“ abgehandelt.

Zwei neue Bücher machen aufmerksam auf historische Gemeinsamkeiten von Tätern und Verfolgungsbehörden in der Weimarer Republik wie in der Bundesrepublik.

Eine wohltuend kurze Schrift von Nationalrat Pierre-Alain Fridez (sp-Jura) bricht, ebenso mutig wie berechtigt urschweizerische Tabus und schlägt radikale aber unvollständige Lösungen vor für eine künftige Sicherheitspolitik der Schweiz.

2017 trat der Soziologe Andreas Reckwitz mit seiner Studie zur «Gesellschaft der Singularitäten» ins Rampenlicht. Nun zeigt er zu aktuellen Polarisierungen eine Lösungsperspektive auf.

Im letzten Teil von Jürgen Habermas’ «Auch eine Geschichte der Philosophie» schiesst die Achterbahn hoch in idealistische Spekulation und läuft aus in der vertrackten Einfachheit des Pragmatismus.

In «Auch eine Geschichte der Philosophie» spannt Jürgen Habermas den Bogen von den Anfängen menschlicher Kultur bis zur Gegenwart. Im Kern geht es darum, moralisches Sollen denkerisch zu fassen.

Antisemitismus und Kritik an Israel wird oft miteinander vermengt. In einem Sammelband werden die heiklen Begriffe von kompetenten Fachleuten differenziert analysiert und abgegrenzt.

In einem monumentalen Alterswerk hat Jürgen Habermas die Genealogie des Verhältnisses von Glauben und Wissen erforscht. Die geistige Entwicklung des Okzidents spiegelt sich darin.

Der Zionismus ist die Basis Israels. Doch der jüdische Widerstand gegen diese Ideologie ist alt und reicht bis in die Gegenwart.

Der Philosoph Omri Boehm hält seinem eigenen Land einen gnadenlosen Spiegel vor und plädiert für eine kühne Utopie: einen israelisch-palästinensischen Bundesstaat.

Gut 200 Jahre Schweizer Demokratiegeschichte auf 300 Buchseiten zu bannen, ist nicht einfach. Im Werk des Historikers und links-grünen alt Nationalrats Jo Lang finden sich starke und weniger starke Passagen.

Klara Obermüller hat ein venezianisches Tagebuch veröffentlicht. Es sind Erfahrungen und Reflexionen einer hellwachen Pensionärin, die sich «auf das Wesentliche besinnen» will.

Marcel Pilet-Golaz, Schweizer Aussenminister im 2. Weltkrieg, hat einen schlechten Ruf. Hanspeter Born versucht nun, aus dem „Anpasser“ einen „Staatsmann im Sturm“ zu machen.

Preisfrage: Welche Persönlichkeit des 20.Jahrhunderts hat sowohl Gavrilo Princip, den Attentäter von Sarajevo, als auch Adolf Hitler und Josip Broz Tito gekannt und dazu den Literaturnobelpreis gewonnen?

Der Doyen der Politischen Philosophie Otfried Höffe plädiert für ein Europa der Bürger: eine auf dem Subsidiaritäts- und dem Demokratieprinzip aufgebaute EU.

Dies ist keine neue Corona-Botschaft! Vielmehr eine spannende Geschichte von Nassim Nicholas Taleb, der 2007 über «die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse» ein Buch schrieb.

37 Jahre war Friedemann Bartu bei der NZZ. In seinem neuen Buch «Umbruch» erzählt er von Krisen und Kämpfen, von Feu sacré und Ernüchterung.

Bildung ist mehr als Kompetenzorientierung. Sie lässt sich nicht in Schemata pressen, normieren und skalieren. Das zeigt eine Publikation von Thomas Philipp.

Francesca Melandris grosser Roman «Alle, ausser mir» blickt in die Abgründe einer korrumpierten Gesellschaft.