Credit Suisse

Schweizerinnen und Schweizer sind zuversichtlicher als viele glauben.

So CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner über sich und den Konzernchef Brady Dougan nach der Einigung mit dem US-Justizdepartement im Steuerstreit betreffend Beihilfe der Grossbank zur Steuerhinterziehung. - Ein psychologischer Erklärungsversuch für eine augenscheinlich widersprüchliche Aussage.

Ein Quartalsverlust von 700 Millionen Franken. Kann ja mal passieren. Kontinuierliche Verluste für die Aktionäre, von der Konkurrenz abgehängt. Darf nicht passieren.

Keine Überweisungen mehr an Schweizer Kinder-Hilfsorganisation plus Konto gekündigt: Der neuste Kniefall der Grossbank vor den USA.

Über 1000 ehemalige oder aktuelle Mitarbeiter der CS bekamen dicke Post. Ihre Namen werden an die USA ausgeliefert. Berufsrisiko im modernen Banking?

L’inculpation à Bruxelles du président d’UBS Belgique retentit comme un nouveau coup de tonnerre dans le ciel orageux de la finance helvétique.

Die CS hat sich krimineller Machenschaften für schuldig erklärt und zahlt eine Gesamtbusse von 2,8 Milliarden Dollar. Aber kriegt sie das auch hin?

Für die CS ist es eine Sonderbelastung von 1,6 Milliarden im zweiten Quartal 2014 und die Aktivierung von Rückstellungen von knapp 900 Millionen. Peanuts?

Mal Hand aufs Herz: Wer glaubt, ausser Brady Dougan und Urs Rohner, dass die CS diesen CEO oder diesen VR-Präsidenten braucht?

Warum ist Brady Dougan immer noch CEO und Urs Rohner immer noch VR-Präsident der CS? Alles spricht dagegen, nur ein Grund dafür.

Nach der 2,8 Milliarden-Busse will die Credit Suisse mehr Gewinn mit weniger Kapitaleinsatz machen. Das Zauberwort heisst High Frequency Trading.

In einem solchen Schlamassel eine weisse Weste zu behalten, das ist ein bonuswürdiges Kunststück. Ob das auch die Chefs der Bankenaufsicht Finma schaffen?

Als hätte die Bankenaufsicht Finma sich das Stück von Bertolt Brecht zum Vorbild genommen, kritisiert sie die CS scharf, wäscht deren Führung aber weiss.

Für drei Milliarden hätte es wenigstens ein paar Flieger gegeben. Für 2,6 Milliarden Busse gibt es für die CS gar nichts. Nicht einmal Rücktritte. Bislang.

Wenn die Besitzer nicht nach dem Rechten schauen, tanzen die Mäuse Polka auf dem Küchentisch. So schaut’s bei der Grossbank aus.

Wer wie ein Champion verdient, weil er Verwaltungsratspräsident einer der grössten Banken der Welt ist, sollte ein Champion sein. Urs Rohner ist ein Champion.

Et pourquoi la Suisse n’irait-elle pas acheter son avion de combat aux Etats-Unis? Il faudrait le proposer à Ueli Maurer.

Déjà-vu nennt man den Effekt, eine Situation schon mal erlebt zu haben. Genau wie beim Gewurstel um die Credit Suisse.

Die USA machen mal wieder ein Angebot in bester Kolonialherrenmanier. Hat sich die CS selber eingebrockt.

Brady Dougan füllt die Lücke aus, die Daniel Vasella hinterlassen hat. In einer Bankenwelt, die weiterhin krank und kaputt ist.

Le titulaire de cette chronique a-t-il été injuste envers Evelyne Widmer-Schlumpf?