Journal21

Der Gouverneur der afghanischen Zentralbank, Qadir Fitrat, ist nach den
Vereinigten Staaten geflohen. Er hat dort erklärt, er werde nicht mehr nach
Afghanistan zurückkehren, weil er wisse, dort sein Leben in Gefahr sei.

Kreatives aus dem Zürcher Wald. Schreiende Unke.

Der libanesische sunnitische Milliardär aus Tripolis, Najib Mikati, hat nach fünf Monaten der Konsultationen eine Regierungskoalition zusammengebracht. Damit geht die Regierung des Landes, welche sein politischer Gegner Saad Hariri in der Zwischenzeit interimistisch geführt hatte, in seine Hände über.

Vielleicht war es ein Justizskandal, auf jeden Fall ist es ein Medienskandal. In welche Niederungen sich ehemalige Qualitätsorgane begeben, wenn es um den Fall eines Wettermoderators geht, spottet jeder Beschreibung. Fast.

Wie viel risikogewichtetes Eigenkapital haben Sie gerade im Portemonnaie? Das wissen Sie nicht? Macht nichts, die Banken haben auch keine Ahnung.

«Aus aufrechten Europäern wird eine Bande von Bestechern und Erpressern.» Sage nicht ich, sondern die vornehme FAZ. Recht hat sie.

Er sei als Zwilling zur Welt gekommen, notierte einmal Thomas Hobbes, denn seine Mutter habe zusammen mit ihm die Angst geboren. Der Theoretiker der Staatsgewalt hat damit den zentralen Punkt getroffen. Die Macht ist ein Mittel gegen die Angst, sie bedient sich der Angst und sie löst Angst aus.

Diesen Pfingstsonntag wählt die Türkei ihr neues Parlament. Fast alle Beobachter glauben, dass die Partei von Ministerpräsident Erdogan, AKP (für Gerechtigkeits- und Fortschritts-Partei), die Wahlen gewinnen wird. In den acht Jahren, während denen Erdogan bisher regiert hat, hat sich das Pro-Kopf-Einkommen der Türken verdreifacht, und Erdogan hat die Türkei dem Ideal einer voll funktionierenden Demokratie deutlich näher gebracht.

Sowohl der zurücktretende Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten, Robert Gates, wie auch sein designierter Nachfolger, Leon Panetta, haben öffentlich erklärt, sie erwarteten, dass der Irak "möglicherweise" um eine Verlängerung der Präsenz der amerikanischen Truppen bitte. Beide liessen durchblicken, dass sie dies als wünschenswert erachteten.

Am 8. Juni hat die ägyptische Regierung erklärt, sie bestätige das Gesetz, nach dem Teilnehmer und Anstifter von Streiks und Demonstrationen, welche die Produktivität schädigten, mit schweren Bussen und mit Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren bestraft werden sollen, und sie gedenke, es von nun an strikte anzuwenden.

Der Geist ist nicht zu fassen. Auch dort nicht, wo er heilig genannt und jedes Jahr am fünfzigsten Tag nach Ostern – Pentecostes , also Pfingsten – gross gefeiert wird. Er ist zu unberechenbar, weht, wo er will. Wer kann da die Kontrolle behalten, wo doch sonst schon so vieles aus den Fugen gerät?

Die Palästinenser versuchen ihr Hauptanliegen, ihre Rückkehr nach Palästina, mit neuen Mitteln zu erreichen. Dazu wurden sie durch die arabischen Revolutionen in den Nachbarländern angeregt.

Die CS hat die Affäre um den massenhaften Verkauf von Lehman-Schrottpapieren an ihre Kleinanleger noch nicht ad acta gelegt. Nun will sie denen ein vermeintlich nettes Angebot machen. Aber Banken sind nicht nett.

Präsident Ali Abdullah Saleh hat Jemen verlassen, um in Saudi Arabien medizinische Behandlung zu suchen. Seine Verwundung, die am 4.Mai gemeldet wurde, ist offenbar schwerer als zuerst ausgesagt worden war.

Diesen gestrigen Satz von Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker müssen Sie sich merken: «Es ist klar, dass es kein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone geben wird. Es wird keine Pleite geben.»

„Der Krieg gegen die Drogen ist gescheitert – mit verheerenden Folgen für Individuen und die Gesellschaft rund um die Welt.“

Syrien ist für ausländische Journalisten gesperrt, und die syrischen
können nur publizieren, was der Staat veröffentlichen will. Es hat daher
lange Zeit gedauert, bis klar wurde, wie die Machthaber die Protestbewegung
niederzuhalten und zu ersticken versuchen. Doch genügend Einzelheiten sind nun nach aussen gelangt, dass ein Überblick über die Methoden gewonnen werden kann.

Neuschöpfung im „Stern“: „abgeurlaubt"

Von Roger Bernheim **

Es heißt, die Werke Kants seien schwierig. In der Tat: Kant schrieb keine Strandlektüre. Manche seiner Sätze muss man mehrmals lesen, bevor man auch nur beginnt, sie vielleicht zu verstehen. Seine Schriften leisten dem Leser Widerstand. Aber lohnt es sich denn überhaupt, Bücher zu lesen, die keinen Widerstand leisten?

Pierre ist Winzer im Genfer Weinbaugebiet Satigny. Er ist wütend. Seine Partei hat eine „unehrenhafte Braut“ geheiratet.

In seiner jüngsten Nahostrede setzte sich Präsident Obama dafür ein, dass die "Grüne Linie" Basis für künftige Friedensverhandlungen sein soll. Dies war der interessanteste Teil seiner Rede. Die "Grüne Linie" trennte Israel und den zu errichtenden palästinensischen Staat in den Jahren zwischen 1949 und 1967.