Mali

Französische Truppen vertrieben die schwer bewaffneten Islamisten, die vor einem Jahr den Norden Malis unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Jetzt übernehmen Blauhelme der UNO das Kommando. Eine riskante Mission.

Sieben Wochen sind Frankreichs Streitkräfte jetzt in Mali engagiert - immer noch so gut wie alleine. Die afrikanischen Truppen sind noch lange nicht vollzählig.

Im März beginnt Frankreich mit dem Abzug. Die Franzosen sollen durch eine multinationale Truppe unter UNO-Flagge ersetzt werden. Der Weltsicherheitsrat verhandelt jetzt über das Mandat, die Zusammensetzung, die Befehlsstruktur und die Finanzierung der Blauhelme.

Frankreich rollt dem Golfstaat Katar und dessen Milliarden weiter den roten Teppich aus. Währenddessen kämpft Frankreich in Mali gegen Radikalislamisten, die von Katar finanziert wurden. Und gleichzeitig wurde in Paris Katars neueste Investition präsentiert: Spice-Boy, David Beckham.

„Mali ist im Krieg und die humanitäre Situation entwickelt sich zu einer Katastrophe“, sagte Marietou Djaby, Einsatzleiter der Organisation Oxfam, vergangene Woche über den malischen Bürgerkrieg.

Vor 10 Tagen haben französische Truppen ihren problematischen Einsatz in Mali begonnen. Zunächst nur, um das Vordringen der islamistischen Rebellen nach Süden und auf die Hauptstadt Bamako zu stoppen. Nach einer guten Woche ist klar: das Abenteuer wird länger dauern und Frankreich steht immer noch ziemlich allein da.

Algerien hat seinen eigenen Krieg gegen den Terrorismus geführt. Er begann 1992, zehn Jahre vor dem amerikanischen, und er unterschied sich natürlich von seinem späteren Bruder.

Die Geiselnahme im algerischen In Amenas, nah an der libyschen Grenze, hat den Krieg in Mali auf einen Schlag in ein neues Licht gerückt.

Französische Helikopter und Kampfflugzeuge bombardieren erneut Stellungen der Islamisten rund um Diabali. Inzwischen verlegt Frankreich weitere Soldaten, Panzer, Kampfflugzeuge und Helikopter nach Mali.

„Was tun? Diese Frage stellt sich angesichts der Lage im Norden von Mali, wo ein paar tausend Wüstenkrieger einen unabhängigen Staat ausgerufen haben und unter dem Vorwand der reinen islamischen Lehre wertvolle Kulturgüter zerstören und die Einwohner terrorisieren.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den Weg für die Entsendung von „Stabilisierungs-Streitkräften“ nach Mali geebnet, wo Tuareg-Rebellen, radikale Islamisten und Ableger des Terror-Netzwerks al-Kaida weite Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht haben.