Islamisten

Millionen und Abermillionen ergötzen sich weltweit, wie eine libanesische Fernsehmoderatorin einen renitenten Islamisten in den Senkel stellt. Jetzt fürchtet sie um ihr Leben.

Trotz Krieg und Terror lebt es sich als Jude in Israel sicherer als anderswo. Ansichten eines in der Schweiz aufgewachsenen und heute in Israel lebenden säkularen Juden.

Der Generalstabschef der tunesischen Streitkräfte, der als der Mann gilt, der Ben Ali zum Abflug nach Saudi Arabien zwang, ist überraschend zurückgetreten. Er benützte die Gelegenheit, um seine Beunruhigung über die Entwicklung des Landes zum Ausdruck zu bringen.

Der Verfassungsentwurf wirkt gemässigt, aber die Gegner befürchten, dass sich dahinter die Absicht verbirgt, einen islamistischen Staat auf der Basis der Scharia zu errichten.

Der in der Schweiz aufgewachsene und heute in Israel lebende Autor sieht bedrohliche Parallelen zwischen stärker werdenden religiösen Eiferern im Judentum und in muslimischen Gesellschaften. Wo diese reaktionären Strömungen die Oberhand gewinnen, hat seiner Ansicht nach die Demokratie keine Chance.

In Ägypten hat die Vorwahlperiode begonnen. Vom 28. November an soll
eine Verfassungsversammlung gewählt von werden. Doch darüber, wie
diese Verfassungsversammlung arbeiten wird, ist ein bitterer Streit
ausgebrochen, bei dem es im Grunde darum geht, welche Art von
Demokratie im Lande eingeführt werden soll.

Die erste Pressekonferenz von Rachid Ghannouchi, dem Vorsitzenden
und Gründer von an-Nahda, hat nach dem Wahlsieg seiner Partei in Tunis
für Schlagzeilen gesorgt. Auch die weitere Umwelt sollte etwas davon
zur Kenntnis nehmen, weil sie so viel über den Islam und den
Islamismus redet und diese so gut zu kennen glaubt.

Die islamische demokratische Partei an-Nahda hat die tunesischen
Wahlen gewonnen. Doch sie wird darauf angewiesen sein, eine Koalition
zu bilden, um regieren zu können. Als Partner kommen die säkularen
Parteien von Mitte Links in Betracht, die das zweit- und drittbeste
Wahlresultat erlangten.

Die langsame Zermürbung des pakistanischen Staates schreitet unaufhaltsam
voran. Zahlreiche Kräfte arbeiten an der Zersetzung des atomar bewaffneten
Staates von über 100 Millionen Bewohnern.

Die Eröffnung des Prozesses gegen Mubarak war eine grosse Sensation für alle Ägypter. Viele sahen den Käfig, in dem der Hauptangeklagte auf einer Pritsche liegend erschien, als einen Beweis dafür, dass ihre Revolution nun endgültig gesiegt habe. Dass die Armee alles daran setzt, selber von jeglicher Kritik unbehelligt zu bleiben, scheinen viele verdrängt zu haben.

Die neueste Erklärung Husni Mubaraks, nach welcher er bereit ist,
auf September dieses Jahres zurückzutreten und keine Wiederwahl mehr
anzustreben, genügt nich, um die Krise zu lösen. Die Demonstranten in
ihrer immensen Mehrheit trauen ihm nicht. Entscheidend bleibt weiterhin auch, wie sich die Armee positioniert.

Es gibt Anzeichen dafür, dass die tunesischen Militärs bei der Entmachtung Ben Alis eine grössere Rolle gespielt haben könnten, als bisher bekannt gegeben wurde. Islamistische Strömungen wurden vom bisherigen Regime in Tunesien ausgeschaltet. Sie könnten aber in Zukunft wieder grösseren Einfluss gewinnen.

In der heutigen islamischen Welt finden ziemlich oft Wahlen statt. Doch sie bedeuten meist nicht Demokratie. Die alten Machtstrukturen sind in den meisten Ländern bis heute erhalten geblieben. Noch immer dominieren Einmann-Herrschaften.