Erster Weltkrieg

Ein Gedenken zum Weltkriegsende gab es in Südasien kaum. Dabei trug Indien entscheidend zum Sieg der Alliierten bei. Und 1918 wurde zum Startschuss der Unabhängigkeitsbewegung.

Im neuen Heft von „Lettre International“ berichtet der Kulturwissenschaftler Franz Maciejewski über das „Schlachten im Ersten Weltkrieg“ und die politischen Folgen. Eine Zusammenfassung:

In der aktuellen Ausgabe von „Lettre International“ berichtet der indische Autor Pankai Mishra über den Kolonialismus im Ersten Weltkrieg. Heiko Flottau fasst diesen Beitrag zusammen.

Der Erste Weltkrieg in den Sextener Dolomiten: Kaum Terraingewinne, ungeheure Entbehrungen an der Südwestfront 1915 bis 1918.

Die Völkermorde an den Armeniern und an den Hereros weisen Parallelen auf - und sind die Vorboten des Holocaust.

Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts spiegelt sich in der Kunst. Deren Mahnmale, lange Zeit abgelehnt, vergegenwärtigen das unvorstellbare Leid dieses Kriegs.

Als die Briten 1917 daran gingen, im Zweistromland den Staat Irak zu gründen, sprachen Kenner von einem „Rezept für ein Desaster“. Die Warnungen wurden nicht gehört.

Der Schlieffen-Plan sah einen raschen Durchmarsch durch Belgien vor. Statt dessen hinterliessen die Deutschen eine Blutspur.

Der südslawische Nationalismus war einst europaweit bewunderter Ausdruck eines Freiheitswillens. Als notorisches Selbstmitleid hat er heutzutage die Zukunft verspielt.

Der Erste Weltkrieg war auch ein gezielter Feldzug gegen die Zivilbevölkerung. Der Wiener Photohistoriker Anton Holzer hat die Beweise gesammelt.

In Sarajevo ist die Erinnerung an den Beginn des ersten Weltkrieges fast eine Nebensache. Die Traumata der jugoslawischen Sezessionskriege (1992-1996) belasten die Menschen noch immer.

Darf man für eine Idee töten? In Sarajevo gibt es verschiedene Meinungen über Gavrilo Princip und seine neun Mitverschwörer vom 28. Juni 1914.

«Der Zauberberg» spielt 1907-14 in einem Davoser Lungensanatorium. Am Ende zieht die Hauptperson ins Feld. Eine Lektüre im Gedenkjahr des Kriegsausbruchs.

2014 wird für Europa ein geschichtsträchtiges Jahr. Der Rückblick auf den Ersten Weltkrieg bewegt viel stärker als die gewohnten Jubiläen, mit denen wir dauernd überhäuft werden.

Viele Länder Europas bereiten sich in einer intensiven Erinnerungsarbeit auf das Gedenken eines Ereignisses vor, das vor hundert Jahren stattgefunden hat: Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914.

Der Gedenktag des Sieges über die Deutschen 1918 wird von den damaligen Feinden noch heute mit Militärparaden und Gedenkritualen gefeiert. Aber er hat sich nach 1945 zu einem kollektiven Gedächtnis der leidvollen Geschichte Europas im 20. Jahrhundert gewandelt.