Atomwaffen

Der 20. Jahrestag der Atomtests Indiens und Pakistans zeigt: Es ist unmöglich, einen Staat an der Entwicklung eines nuklearen Sprengkörpers zu hindern, falls er dazu entschlossen ist.

Am Freitag besuchte Barack Obama als erster US-Präsident Hiroshima. Man erwartete am Ort des ersten Abwurfs einer Atombombe ein starkes Plädoyer für eine atomwaffenfreie Welt. Doch daraus wurde nichts.

Der Bombenabwurf auf Hiroshima markierte vor 70 Jahren den Beginn des militärischen Atomwaffenzeitalters.

Allen Unkenrufen zum Trotz ist in der Uno eine Zweidrittelmehrheit für die Abschaffung aller Atomwaffen.

Immer mehr Staaten sind im Besitz von Atomwaffen. Damit steigen die Risiken des Einsatzes. Aber es gibt keine einheitlichen Prinzipien für die Begrenzung nuklearer Kapazitäten.

Die USA und Nordkorea reden wieder miteinander. "Wir haben Differenzen in mehreren Punkten verringert und unsere Meinungsverschiedenheiten in anderen Punkten erforscht", erklärte US-Delegationsleiter Stephen Bosworth nach zweitägigen Gesprächen mit dem nordkoreanischen
Vize-Aussenminister Kim Kye Gwan in Genf.

Die von der iranischen Regierung für ausländische Diplomaten veranstaltete Besichtigung von Nuklearanlagen hat sich am Wochenende als ein Fiasko erwiesen. Nur wenige führende Drittweltstaaten, darunter Ägypten, Kuba und Venezuela, folgten der Einladung.

In seiner eindrücklichen Schilderung und Analyse legt unser Autor dar, wie sich die Lage der Menschen in Pakistan trotz und wegen der westlichen Einflussnahme ständig verschlechtert.

In Pakistan ist die Regierungskoalition am Ende, nachdem die zweitgrösste
Partei des Landes in die Opposition ging. Und immer, wenn in Pakistan
politische Instabilität droht, stellt sich die Welt die bange Frage, in
wessen Hände die Atomwaffen fallen könnten.

Der amerikanische Senat hat den neuen Start-Abrüstungsvertrag mit Russland, der die strategischen Nukleararsenale beider Seiten um rund 30 Prozent reduzieren soll, doch noch rechtzeitig mit Zweidrittelmehrheit ratifiziert. Den republikanischen Gegnern ging es allein darum, einen Erfolg Präsident Obamas zu verhindern. Im nächsten Jahr wäre die Ratifikation wegen der vergrösserten Fraktion der Republikaner im Senat sehr viel schwieriger geworden.

Kaum jemand befürchtet, dass die Drohungen der nordkoreanischen Führung
gegen den südlichen Nachbarn und die USA zu einem echten Krieg eskalieren.
Ein solcher Waffengang wäre wohl das Ende des isolierten Regimes. Nach einer
von Wikileaks veröffentlichten Notiz des US-Botschafters in Seoul „erhöhen
die Nordkoreaner immer dann den militärischen Druck, wenn sie ein
Dialogbedürfnis schaffen wollen“. Nun reist der frühere Spitzendiplomat Bill
Clintons und jetzige Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, auf
„private Einladung“ nach Pjöngjang.