ALLONS ENFANTS ETC.

Frankreichs Wählerinnen und Wähler haben das rechtsextreme «Rassemblement National» von der Macht ferngehalten. Vorne liegt das Linksbündnis «Front Populaire», gefolgt von «Ensemble», der Partei von Präsident Macron.

Die Talfahrt der Sozialistischen Partei Frankreichs scheint erfolgreich abgeschlossen. Die Partei schafft es nicht mal mehr, einen Parteichef zu wählen, ohne sich zu zerfleischen und lächerlich zu machen.

Frankreich und vor allem Präsident Nicolas Sarkozy haben 2010 bei der Vergabe der Fussball-WM an Katar eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Seit drei Jahren ermittelt sogar der französische Finanzgerichtshof in dieser Angelegenheit wegen Korruption.

Präsident Macron und seiner neuen Regierung stehen ungemütliche Wochen bevor. Angesichts von Energiekrise, Inflation und Macrons Festhalten an seinen Reformplänen sind massive Unmutsäusserungen der Franzosen so gut wie gewiss. Ein Stimmungsbild.

Präsident Macron erscheint, angesichts einer nur relativen Mehrheit im Parlament, sichtlich angeschlagen. Jetzt schon ist klar: Die kommenden fünf Jahre werden kein Zuckerschlecken. Man kann sich kaum vorstellen, wie es die Premierministerin schaffen wird, Mehrheiten zu finden, damit Gesetze verabschiedet werden können.

Die Ergebnisse des 2. Durchgangs der französischen Parlamentswahlen sind für den wiedergewählten Präsidenten ein Desaster und für Frankreich der Beginn einer Periode der Ungewissheiten.

Knapp 59% für den amtierenden Staatschef, 41% für Marine Le Pen. Sieben Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Trotz aller Erleichterung, die extreme Rechte verhindert zu haben, dem alten und neuen Präsidenten stehen schwere Zeiten bevor.