Da bedankt sich der Mitarbeiter einer Bank „für Ihr Vertrauen“, nur weil man sich allgemein und unverbindlich nach irgendeiner Kondition erkundigt hat. Welches Vertrauen meint er? Das Vertrauen darin, dass er wenigstens eine solche Auskunft geben kann?
Oder ist man allein schon dadurch, dass man überhaupt an diesen Mitarbeiter eine Frage gerichtet hat, in irgendwelche Fänge geraten, aus denen man nie wieder herauskommt, aber ständig damit beruhigt wird, dass alles halb so wild sei, wenn man nur das nötige Vertrauen habe?
Und wenn ein Arzt sagt, man müsse ihm jetzt vertrauen, dann weiss noch der letzte Patient, dass seine letzte Stunde so gut wie geschlagen hat. Wie aber aus dieser Falle entkommen? Hilft es, dem Mitarbeiter der Bank oder dem Arzt zu sagen, dass man nur zu genau weiss, was für Hallodris sie sind? Schon ist man ein schwieriger Kunde oder ein schwieriger Patient.
Von der NSA haben wir in der letzten Zeit viel erfahren, aber wir haben noch lange nicht die Chance genutzt, von dieser so weit verzweigten und personell so üppig ausgestatteten Institution zu lernen. Das – natürlich nicht offizielle - Motto dort lautet: „In God we trust, all the other we monitor“. Wenn Gott sich darüber nicht freut, worüber dann?
Aber was machen wir, die wir beobachtet werden? Sollen wir mit dem Gut des Vertrauens verschwenderisch umgehen? Denn wenn jemand als misstrauisch gilt, gehen bei den anderen die Alarmsirenen los. Doch wenn wir zu vertrauensselig sind, wird uns auch der Berater von der Bank eines Tages nicht mehr anrufen. Dann haben wir jeden Kredit verspielt.