Diese Ablehnung galt seiner Person, seiner Nähe zu den Reichsten der Reichen und seinem Stil, dem eines Clanchefs, der Familie und Freunde schützt und versorgt. Ein Beispiel.
Nicolas Sarkozy macht gerade Urlaub. Verständlich, nach dem mörderischen Wahlkampf und der für ihn bitteren Niederlage. Er wolle sich um seine Familie kümmern – hat er verlauten lassen. Auch verständlich. Sehr oft dürfte der junge, alte Vater Töchterchen Guilia in den letzten Wochen und Monaten nicht gesehen haben. Also holt er das jetzt nach.
Und zwar … in Marrakech. Auch da könnte man sagen: warum nicht? Zumal es Sarkozy jetzt nun wirklich egal sein kann, dass er - und zwar ganz zurecht - das Image des Freundes der Superreichen bis zum Ende nicht los geworden ist. Da konnte er schrubben, so viel und so heftig er wollte und am Ende des Wahlkampfs laut über Frankreichs Plätze rufen, er sei der Kandidat des Volkes. Ihm auch das noch abzunehmen, war dann für die Mehrheit der Bevölkerung wirklich zu viel.
Da sich Nicolas Sarkozy nun also wieder zeigen kann, wie er wirklich ist und nicht zwischenzeitlich versuchen muss, eine Rolle zu spielen, die er ohnehin nicht in der Lage ist durchzustehen, darf es also Marrakech sein, um sich von den Strapazen der Wahlschlacht zu erholen. Marrakech, diese bevorzugte aussereuropäische Nobelabsteige der Pariser Schickeria und einer Reihe von Neureichen. Der Millionen-schwere, ehemalige Umweltminister Sarkozys, Jean-Louis Borloo z.B., hatte sich dort einen Palazzo Prozzo bauen lassen, zu einer Zeit, da ein gewisser Dominique Strauss-Kahn schon einige Jahre lang vom luxusrenovierten Riad seiner Ehefrau profitiert hatte, nicht weit vom Anwesen des Yves Saint-Laurent Lebensgefährten Pierre Bergé entfernt und vom Ort, wo regelmässig das berühmteste, offene weisse Hemd von Saint-Germain-des-Prés zu bewundern ist, will heissen: wo Bérnard-Henri Lévy etwas für seinen Teint tut oder sich von seinen Libyen-Abenteuern erholt, domiziliert in einem Anwesen, das früher Paul Getty und dann Alain Delon gehört hatte.
In diesem Ambiente schöpfen Nico, Carla und Giulia also neue Kräfte und residieren dabei in einem Palast, der keinem geringeren gehört als Marokkos König Mohammed VI , dessen Gäste sie wie selbstverständlich sind.
Wahrscheinlich findet Nicolas Sarkozy das normal und stellt sich die Frage erst gar nicht, warum es ein wenig merkwürdig ist, dass Frankreichs gerade verabschiedeter Präsident, wenn er zwei Wochen Urlaub macht, nun unbedingt die Gastfreundschaft eines ausländischen Herrschers in Anspruch nehmen muss. Nein – Nicolas Sarkozy kommt beim täglichen Joggen hinter den hohen Mauern des schönsten Palmenhains der Region gewiss nicht auf den Gedanken, dass sein Farniente in diesem Rahmen einen eigenartigen Beigeschmack haben könnte. „Pourquoi je me gênerais“ - war ein geläufiges Wort von Nicolas Sarkozy, als er noch die Macht ausübte – was so viel heisst wie: „Warum sollte ich nicht davon profitieren“?
Sein Freund Patrick Balkany
Kaum war Nicolas Sarkozy in Marrakech eingetroffen, war auch das Ehepaar Isabelle und Patrick Balkany vor Ort. Auch sie sind seit Jahrzehnten regelmässige Gäste am Fusse des Atlasgebirges, mit oder ohne Nicolas Sarkozy.
Sarkozy – Balkany: Seit über 35 Jahren sind die beiden engste Freunde. Schon das Y am Ende ihrer Familiennamen, die ungarischen Ursprünge väterlicherseits, verbinden. Patrick Balkany ist 7 Jahre älter als Nicolas Sarkozy, 30 Zentimeter grösser und fast doppelt so schwer, ein polterndes Mannsbild mit Goldkettchen am Handgelenk und dicker Zigarre im Mund. Er wirkt, wie einer dieser permanent sonnengebräunten Gebrauchtwagenhändler, den man in einen Massanzug gezwängt hat. Und er ist durchaus einer, der in jüngerem Alter schon mal die Fäuste fliegen liess. Als Zuschauer geht er auch heute noch gerne zu Boxkämpfen und fällt dabei im Publikum nicht sonderlich auf.
1976 haben sich Sarkozy und Balkany kennen gelernt, als sie gemeinsam im Pariser Nobelvorort Neuilly dem dortigen Ortsverband der von Jacques Chirac gerade neu gegründeten, neogaullistischen RPR-Partei beitraten.
Gemeinsam sind sie dann, im Jahr 1983, auch zu Bürgermeistern gewählt worden: Sarkozy in der reichsten Pariser Nobelvorstatd Neuilly, Balkany gleich in der Nachbarstadt, in der bis dahin von den Kommunisten regierten Arbeiterhochburg Levallois-Perret.
Beide sind sie so genannte „Pasqua Boys“ – Zöglinge des aus Korsika stammenden zeitweiligen Innenministers von Jacques Chirac - welcher Ende der 50er-Jahre einer der Mitbegründer des halblegalen gaullistischen Ordnungsdienstes S.A.C. war - einer Organisation, manche würden sagen einer Schlägertruppe, auf deren Konto im Lauf der 60-er- und 70-er-Jahre auch eine Reihe von Morden gehen sollten, so manche im Zusammenhang mit den Nachwehen des Algerienkriegs.
Mit anderen Worten: Sarkozy und Balkany wissen wirklich alles voneinander, das Sagbare und das, worüber man besser schweigt, ja schweigen muss. Beide haben sie in den 80-er-Jahren ihre Pariser Vorstädte als Sprungbrett für die grosse Politik genutzt – der Jüngere und Kleinere mit grösserem Erfolg.
Balkany hat es nur zum Abgeordneten in der Nationalversammlung gebracht.
Die beiden Gemeinden im Westen von Paris aber waren für beide so etwas wie ihre Herzogtümer. In Levallois-Perret, bei Balkany, blieb kein Stein auf dem anderen, jedes etwas ältere Haus fiel irgendwann im Lauf der letzten 30 Jahre dem Abbruchhammer zum Opfer. 5 Jahre nach Balkanys erster Wahl zum Bürgermeister schloss die legendäre Citroën-Fabrik in Levallois für immer ihre Pforten. Spätestens danach wurde die einkommensschwache Bevölkerung mit den Jahren gnadenlos und systematisch aus der Stadt vertrieben und die Stadt zubetonniert, wie kaum eine andere in der Region Paris. Heute ist Levallois-Perret die höchst verschuldete Gemeinde ganz Frankreichs: 800 Millionen Euro bei 65 000 Einwohnern.
Zwischenzeitlich war Patrick Balkany dann auch nicht mehr Bürgermeister dieser Stadt. In den 90-er-Jahren hatte ihn ein Gericht immerhin zu 15 Monaten Gefängnis auf Bewährung und zu 200‘000 Francs Geldstrafe verurteilt, sowie ihm für zwei Jahre die Bürgerrechte, also auch das passive Wahlrecht entzogen. Der Sarkozy-Freund verschwand darauf hin einige Jahre auf der reichen Karibikinsel Saint-Martin, in der Hoffnung, alle Welt möge vergessen, dass er über Jahre hinweg drei Angestellte der Stadt Levallois–Perret als Dienstpersonal in seiner 512 Quadratmeter grossen Privatwohnung, wo sogar das Telefon vergoldet war, und auf seinem Landsitz in der Nähe von Monets ehemaligem Domizil in Givérny eingesetzt hatte.
Mit der Rückzahlung der Gehälter des Dienstpersonals und der Zinsen hat er sich fast 10 Jahre lang Zeit gelassen und im Jahr 2007 - Freund Nicolas war da schon seit langem wieder Innenminsiter – den Antrag gestellt, man möge ihm doch grosszügig die Rückzahlung des letzten Teils der Summe – 230‘000 Euro - erlassen. Dem Antrag wurde stattgegeben.
All das hatte Präsident Sarkozy in den vergangenen 5 Jahren jedoch keineswegs daran gehindert, seinem Freund Patrick weiter die Stange zu halten, im Gegenteil. Bei aberdutzenden offiziellen Anlässen durfte sich der 1 Meter 90–Mann gewichtig ins Bild rücken. Ausserdem nahm ihn der Präsident auf jede Afrikareise mit und liess ihn in diesem Geflecht von dunklen, undurchsichtigen Beziehungen zwischen der ehemaligen Kolonialmacht und einer Reihe schwarzafrikanischer Staaten eine halboffizielle, auf jeden Fall undurchsichtige und nie irgendwo definierte Rolle spielen.
Im Gegenzug präsentiert sich Patrick Balkany, gemeinsam mit Ehefrau Isabelle, gerne als selbsternannter Wächter über die Karriere und den Ruf seines Freundes Nicolas. Patrick tönt und poltert, Isabelle giftet und kreischt, wenn es darum geht, ihren Helden vor Kritik und Unbill in Schutz zu nehmen. Um zu zeigen, wie intim man mit dem früheren Staatspräsidenten war und von daher natürlich einflussreich, ja mächtig, konnte es sich Patrick Balkany dann schon mal nicht verkneifen, vor Mikrofonen darüber zu berichten, wie genau Sarkozys neu geborener Enkelsohn im Rahmen einer Familienfeier beschnitten worden war. Es sei wunderbar und sehr rührend gewesen, betonte der Freund des Präsidenten.
Und als der ehemalige Präsident einen der schwersten Fehler seiner 5-jährigen Amtszeit beging , indem er - ohne bis heute verstanden und eingesehen zu haben, dass das anstössig war – seinen damals 21-jährigen Sohn Jean, mit 4 Semestern Jura als einzigem Gepäck und ohne jede berufliche Erfahrung, zum Präsidenten der halbstaatlichen Behörde berufen wollte, welche über das Geschäfts- und Konzernviertel La Défense vor den Toren von Paris herrscht , eine Behörde, über die jährlich Milliardensummen fliessen - da waren die beiden Balkanys die allerletzten, die dieses Vorhaben bis zum Ende lauthals verteidigten, auch als man zwischen New York und Seoul, zwischen Sao Paulo und Singapur über dieses Vorgehen bereits nur noch verwundert den Kopf schüttelte …
Angesichts dessen scheint es nur normal, dass auch jetzt wieder, aus dem fernen Marrakech, die ersten Nachrichten über die Gemütsverfassung des gerade abgewählten Präsidenten aus dem Mund der Balkanys nach Frankreich dringen. Ehefrau Isabelle , für den Ex-Präsidenten eine Art mütterlicher Schutzpatron, liess, im Gegensatz zur bislang offiziellen Sprachregelung für die Wochen nach der Wahlniederlage, vernehmen, Nicolas sei „meurtri“ - tief getroffen, verletzt.
Der Sohn des Freundes - Alexandre Balkany
Nicholas Sarkozy lässt es auf jeden Fall offensichtlich nach wie vor zu, dass die beiden Balkanys ihre mutmasslich schützende Hand über ihn halten und das wie selbstverständlich tun, denn schliesslich stehen sie bei Nicolas Sarkozy ein wenig in der Pflicht.
Sarkozy hat zum Beispiel mit ziemlicher Sicherheit dazu beigetragen, dass der ihm nahe stehende Staatsanwalt, Philippe Courroye, über Jahre hinweg eine gerichtliche Voruntersuchung verschleppt hat über eine Affäre, bei der Isabelle Balkany im Verdacht steht, als für das Erziehungswesen im Departement Hauts-de-Seine zuständige Politikerin Informatik-Material um einige Millionen Euro zu teuer eingekauft zu haben.
Vor allem aber hat Nicolas Sarkozy dem Sohn des Ehepaars Balkany das eine oder andere Gute getan.
Zunächst mal hatte der heute 31-jährige Alexandre Balkany am Ende seines Studiums und zu Beginn seines Beruflebens in Sarkozys Nobelvorstadt Neuilly jahrelang eine der dort ohnehin skandalös seltenen Sozialwohnungen bewohnen dürfen - der arme Junge. Viel wichtiger aber war für die berufliche Karriere des Sohnemanns, was in den Jahren 2009 und 2010 passierte, als es darum ging, in Frankreich Wetten per Internet zu legalisieren.
Mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise gab es im Frühjahr 2010 plötzlich für Präsident Sarkozy und seine Regierung nichts wichtigeres zu tun, als in einem Dringlichkeitsverfahren einen Gesetzestext durchs Parlament zu peitschen, der für das reichlich anrüchige Milliardengeschäft der Internet-Wetten in Frankreich überhaupt erst mal einen legalen Rahmen schuf . Gleichzeitig tobte Anfang 2010 hinter den Kulissen ein erbitterter Kampf um die Anteile an diesem Geschäft, sprich um die vom Staat zu vergebenden Lizenzen.
Als am Ende, im Sommer 2010, klar war, wer die Lizenzen bekommen wird, rieb sich so mancher Beobachter die Augen. Hinter dem Grossteil der neu gegründeten Gesellschaften, die den Zuschlag bekamen, steckten doch tatsächlich die Multimillionäre und Milliardäre, die sich am Abend des Wahlsiegs von Nicolas Sarkozy 2007 im berühmten Luxusrestaurant «Le Fouquets» auf den Champs-Elysées bei der Siegesfeier getummelt hatten: Stéphane Courbit, der mit Fernsehshows Millionen gemacht hat, Bernard Arnault, der reichste Mann Frankreichs und Chef des Luxusgüterkonzerns LVMH, Arnaud Lagardère - Boss des Medien- und Rüstungskonzerns Lagardère, Martin Bouygues – Chef des grössten europäischen Baukonzerns, der auch im Mobilfunk und Fernsehsektor aktiv ist – alle waren sie bei der Siegesfeier 2007 im „Fouquets“ gewesen, alle wollten sie jetzt auch vom grossen Wettkuchen noch etwas abhaben und alle wurden sie bedient.
Auch das Ehepaar Balkany war damals im „Fouquets“ gewesen. Bedient wurde jetzt, einige Jahre später, Sohn Alexandre. Er hat - laut der stets gut informierten satirischen Wochenzeitung «Canard Enchaîné» - im Dezember 2009 in Zypern eine Firma gegründet unter dem merkwürdigen Namen «Rom Agro Ltd». Sie schloss noch im selben Monat mit einer Briefkastenfirma auf der Ile of Man, einer Filiale der weltweiten No 1 bei Pokerwetten «PokerStars», einen Vertrag. Balkany Junior hatte demnach 3 Ziele zu erreichen: eine Lizenz zu ergattern; dafür zu sorgen, dass kein Konkurrent von «PokerStars» vor dieser Firma in Frankreich Wetten eröffnen darf und dass die Server, aus steuerlichen Gründen, ausserhalb von Frankreich angesiedelt sein können.
Im Juni 2010 hat eine Filiale von „PokerStars“, die in Malta gemeldete «Real Malta Ltd.» in Frankreich dann tatsächlich eine der kostbaren Lizenzen ergattert. Dafür darf Balkany Sohnemann Alexandre – laut „Canard Enchaîné“ - jetzt bis zu 4,5 Millionen Euro einkassieren, für seine erfolgreiche Lobby-Arbeit zum Wohl des Pokerspiels per Internet in Frankreich. Als die satirische Wochenzeitung den aufstrebenden Geschäftsmann dazu befragen wollte, nahm Sarkozy Junior sofort eine drohende Haltung an und signalisierte dem Blatt, seine Anwälte würden bereits eine Klage gegen den „Canard Enchainé“ vorbereiten . Und überhaupt sei das Blatt äusserst schlecht unterrichtet, meinte Balkany Junior, bevor er den Hörer auflegte. Der „Canard Enchainé“ hielt mit einem lakonischen Kommentar dagegen: „Wollen wir wetten?“
In der Parlamentsdebatte Anfang April 2010 über das neue Gesetz für Internet-Wetten in Frankreich hatte sich im übrigen der Abgeordnete Patrick Balkany lautstark zu Wort gemeldet, um nach der Anfrage eines sozialistischen Abgeordneten klarzustellen: „Mein Sohn ist nicht Aktionär einer ausländischen Glücksspielgesellschaft. Seine beruflichen Aktivitäten haben nichts zu tun mit Internetwetten. Er besitzt gar nichts, eben so wenig, wie seine Familie“.
Die Balkanys und ihre Geschichte sind nur ein Beispiel für die Welt, in der Nicoals Sarkozy als Politiker gross geworden ist und in der er sich auch im höchsten Amt des Staates weiter bewegt hat. Eine Welt, in der er sich wohl fühlt und in der er zum Beispiel Zuflucht gesucht hat, als Ehefrau Cécilia ihn verlassen hatte. Es sind Menschen wie die Balkanys, auf die der ehemalige Präsident der französischen Republik zählen konnte und heute immer noch zählt. Menschen, die Symbol sind für ein extrem klientelistisches Verständnis von Demokratie und für die extreme Nähe zwischen Geschäft, Geld und Politik. Eine Welt, in der die einen ungewöhnlich oft Paten der Kinder der anderen sind oder ihre Trauzeugen. Eine Welt, die die Franzosen dann doch nicht weitere fünf Jahre an der Spitze ihres Staates repräsentiert sehen wollten und die ganz wesentlich dazu beigetragen hat, dass viele gegenüber Nicolas Sarkozy am Ende schlicht zutiefst allergisch geworden waren.
Epilog
Für Frankreichs ehemaligen Präsidenten, der sich derzeit also um seine Familie kümmert, will man hoffen, dass er sich in der Stille des königlichen Palmenhains zu Marrakech ein wenig Nachhilfeunterricht im Umgang mit kleinen Kindern erteilen lässt – zum Wohlsein seiner eigenen Tochter Giulia.
Denn sein letzter öffentlicher Auftritt mit Kindern bleibt in schrecklicher Erinnerung, war regelrecht haarsträubend. Nach dem mörderischen Anschlag auf die jüdische Schule in Toulouse vor zwei Monaten, war wenige Tage später in allen Schulen des Landes eine Schweigeminute verordnet worden. Auch Nicolas Sarkozy nahm, begleitet von Fernsehkameras, in einer Pariser Schulklasse an dieser Schweigeminute teil. Er hätte aber besser länger als nur eine Minute geschwiegen und sich nicht anschliessend an die 10- bis 11-jährigen Kinder gewandt, mit folgenden, teils reichlich unzusammenhängenden und schockierenden Worten: „Was in Toulouse in einer Glaubensschule passiert ist, mit Kindern einer jüdischen Schule, hätte auch hier bei Euch passieren können. Diese Kinder sind genau so, wie ihr! Der Mörder ist über ein kleines Mädchen hergefallen. Das Thema ist so schwerwiegend, dass sich die gesamte Republik davon betroffen fühlen muss.“
Da konnte man doch wirklich sofort das immense pädagogische Fingerspitzengefühl des ersten Mannes im Staate spüren. Selbst Kindern musste der grosse Angstverbreiter noch zusätzlich Angst machen. Er kann es einfach nicht anders, für eine beruhigend-beschützende Vaterrolle taugt er einfach nicht, sagte man sich und eine Bekannte fällte das definitive Urteil: „Dieser Mann ist vielleicht ein Erzeuger, aber kein Vater!“
Vielleicht lernt Nicolas Sarkozy ja in diesen stillen, von Marokkos König finanzierten Tagen von Marrakech, zumindest das Vatersein und sei es in ganz kleinen Ansätzen. Man soll die Hoffnung bekanntlich nie aufgeben.