Nach Auszählung aller 32 Verwaltungskreise (Councils) stimmten 2'001'926 Schottinnen und Schotten (55,3 Prozent) gegen eine Abspaltung Schottlands vom United Kingdom. 1'617'989 stimmten dafür. Die Stimmbeteiligung betrug 84,6 Prozent.
Premierminister Cameron hat den Exponenten der Nein-Kampagne zum Sieg gratuliert. David Cameron twitterte: "I've spoken to Alistair Darling - and congratulated him on an well-fought campaign."
Der Labour-Politiker und frühere britische Schatzkanzler Alistair Darling führte die "Better Together"-Kampagne an.
Alex Salmond, der "First Minister" von Schottland und Anführer der "Yes-Kampagne" gestand kurz nach 07.00 Uhr MEZ seine Niederlage ein. Er sagte, Schottland habe "zu diesem Zeitpunkt nicht für die Unabhängigkeit gestimmt". Er warnte die Unionisten und forderte sie auf, ihre Versprechen jetzt einzuhalten und dem schottischen Parlament mehr Macht zu geben.
Die Queen wird am Freitag eine schriftliche Erklärung verbreiten, in der sie Engländer und Schotten zur Versöhnung aufruft.
Das britische Pfund hat nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse auf den asiatischen Märkten gegenüber dem Euro stark zugelegt.
Der Unabhängigkeitsbewegung gelangen einige spektakuläre Ergebnisse. In Glasgow stimmten 53 Prozent für die Unabhänigkeit, in West Dunbartonshire 57% und in Dundee 54 Prozent.
Edinburgh und Aberdeenshire votierten deutlich gegen eine Abspaltung Schottlands. Eine Nein-Mehrheit ergab sich erwartungsgemäss auch in den Nein-Hochburgen von East Lothian, Orkney, Shetland sowie Falkirk, Inverclyde, aber auch in Eilean Siar und Clackmannanshire, Stirling, Renfrewshire, East Renfrewshire, Angus, Dumfries, Galloway und Midlothian.
Das "Nein" zeichnete sich schon kurz nach der Schliessung der letzten Abstimmungslokale um 23.30 Uhr MEZ ab. Das Meinungsforschungsinstitut You Gov prophezeite nach Wählerbefragungen am Abstimmungstag ein 54-Prozent-Nein.
Die letzten Meinungsumfragen von Ipsos Mori zeigten, dass das "Better Together"-Lager in den letzten Tagen leicht stärker geworden ist. Offenbar haben einige Schotten in den letzten Tagen Angst vor den Folgen einer Auflösung der 307 Jahre alten Allianz zwischen England und Schottland bekommen. "It's not worth the risk", hiess es auf Abstimmungsplakaten.
Noch nie hatten so viele Schotten an einer Abstimmung teilgenommen. Rund dreieinhalb Millionen Schottinnen und Schotten sind entweder zu den Urnen gegangen oder haben brieflich abgestimmt.