Noch sechs Monate bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele am 26. Juli. Von Vorfreude und Begeisterung ist im Land jedoch wenig zu spüren. Skepsis, Missmut, Sorgen und echte Probleme sind vorherrschend.
Sollte die Pariser Bürgermeisterin, Anne Hidalgo, letztlich doch recht gehabt haben, als sie 2016, nur wenige Monate vor Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2024 an Paris, lautstark und dezidiert ihre Meinung hinausposaunte, Frankreichs Hauptstadt habe diese Spiele nun wahrlich nicht nötig? Es gäbe Wichtigeres zu tun in dieser Stadt, die ohnehin eines der ersten Touristenziele auf dem Globus ist und von Menschen aus aller Welt ständig überlaufen sei. Hätte man damals auf Madame Hidalgo gehört, gäbe es heute, sechs Monate vor dem Startschuss zur 33. Sommerolympiade, nicht dieses merkwürdige Stimmungsgemisch aus Verzagtheit, ein klein wenig Vorfreude, rüder Kritik und einer gewissen Angst, ja sogar Panik, das sich aufs Land und vor allem auf den Grossraum Paris legt. Drei Viertel der Pariser wollen angeblich vor den Spielen fliehen, gerade noch die Hälfte der Franzosen steht ihnen positiv gegenüber.
Der Präsident wollte es so
Doch Frankreich wäre nicht Frankreich, wenn nicht alles und alle letztlich nach der Pfeife des Präsidenten zu tanzen hätten.
Und der damalige Präsident, der sozialistische Parteigenosse der Pariser Bürgermeisterin, François Hollande, wollte diese Spiele 2024 in Paris und in Frankreich haben – 100 Jahre nach den letzten Sommerspielen im Land.
Madame Hidalgo schluckte also die dicke Kröte, schlug einen dreifachen Salto rückwärts und tut seitdem so, als sei sie seit jeher von Olympia begeistert gewesen.
Ja, jüngst liess das Stadtoberhaupt sogar verlauten, sie werde während des weltweit übertragenen Sportereignisses in der Seine schwimmen gehen. Als Symbol für ihre Olympiabegeisterung, als Anzeichen dafür, dass es in ihrer Stadt mit der Umwelt vorangeht oder als Ausdruck dafür, dass es sich um umweltfreundliche Spiele handeln wird?
Eröffnungszeremonie der anderen Art
Oh ja, die Seine, dieser fliessende Untergrund für ein Mega-Spektakel der besonderen Kategorie, welches der französischen Kapitale jetzt ins Haus steht. Die Idee dazu war wohl, zum Missfallen vieler, im Kopf des damals frisch gewählten und umtriebigen Staatspräsidenten Macron entstanden – auch wenn er das heute offiziell abstreitet. Aber im Prinzip gilt eben: Wenn der Kopf des französischen Präsidenten eine Idee gebiert, und sei sie noch so problematisch, dann hat sie gefälligst umgesetzt zu werden.
Der Clou der präsidialen Idee: Die Eröffnungsfeier dieser Olympischen Spiele am 26. Juli ab 20:24 Uhr wird nicht in einem schnöden Stadion, wie bisher üblich, über die Bühne gehen, sondern von Ost nach West auf der Seine durch die Stadt Paris dahinfliessen, mit den historischen Gebäuden am Flussufer, von Notre Dame über den Louvre bis zum Grand Palais und dem Orsay-Museum als Kulisse. Die Delegationen mit insgesamt mehr als 10’000 Athleten werden, auf rund 170 Schiffe verteilt, im Rahmen eines selbstverständlich grandiosen Licht- und Tonspektakels des Abends dahintuckern, beäugt von rund 400’000 Menschen, die sich auf einer sechs Kilometer langen Strecke zu beiden Seiten entlang der Seine drängeln werden. Das klingt auf den ersten Blick wie die Ankündigung eines riesigen Volksfestes.
Was in der Öffentlichkeit allerdings eher selten gesagt wird, ist, dass selbst dieses Volksfest der besonderen Art – wie praktisch alles bei Olympia – seinen Preis hat und zwar einen ziemlich unverschämten.
Wer einen der etwa 100’000 Plätze am unteren Flussufer ergattern will, muss zwischen 90 Euro für die schlechteren und sage und schreibe 2’700 Euro für die besten Plätze berappen.
Die restlichen 300’000 Zaungäste dürfen sich kostenlos entlang der oberen Uferstrassen drängen, wo die auf den Ufermauern angebrachten grün gestrichenen Holzkisten der legendären Bouquinisten aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen – seit Wochen tobt eine Polemik zu diesem Thema. Die Bouquinisten wehren sich mit Händen und Füssen, weil sie Angst haben, dass man sie nach den Spielen nicht mehr an ihren angestammten Ort zurückkehren lässt.
Jedenfalls: Ob am unteren oder oberen Ufer, wer einen Blick auf die Eröffnungszeremonie erhaschen will, muss sich zuvor auf einer Plattform einschreiben, sonst geht gar nichts. Einfach so hingehen und schauen wollen – wo denken Sie hin ?
Und drei Stunden vor Beginn hat man gefälligst da zu sein, um sich die Beine gehörig in den Bauch zu treten.
Trotz aller Sorgen, Ängste und Bedenken angesichts dieser Eröffnungszeremonie, deren künstlerische Leitung man dem jungen Starregisseur Thomas Jolly anvertraut hat, der unter anderem eine 18-stündige Inszenierung von Shakespeares Heinrich VI. bei den Theaterfestspielen in Avignon vorzuweisen hat …, trotz allem: Paris wird am Ende doch stolz sein, der Präsident wird stolz sein und überzeugt, dass er sich da in irgendeinem Ruhm sonnen kann, der ihm vielleicht ein, zwei Punkte mehr an Beliebtheit bringt. Vielleicht sind dann auch einige seiner Mitbürger, die der Hauptstadt nicht entflohen sind, zufrieden, nachdem Frankreich der Welt die Pracht seiner Kapitale vorgeführt haben wird.
Und am Ende, wenn nichts schiefgeht, wird es heissen: So etwas können die Franzosen einfach, beeindruckende Grossspektakel inszenieren. Erinnerungen an den Sommer 1989 und die legendären Zweihundertjahrfeiern der Französischen Revolution werden unter Umständen wach werden.
Nur gibt es leider, fast 35 Jahre später, nun in diesem Zusammenhang ein Thema, welches beim unvergessenen Defilee auf den Champs Elysées und Jessye Normans «Marseillaise» auf der Place de la Concorde 1989 so gut wie keine Rolle spielte, heute aber absolut im Zentrum steht: das Thema Sicherheit – bei der Eröffnungsfeier und bei fast allen Veranstaltungen. Ja, man darf ohne zu übertreiben sagen, dass zumindest im Vorfeld dieser Spiele deutlich mehr von Sicherheit als vom Sport die Rede ist.
Das grosse Aber
Zurück zur Eröffnungsfeier. Alle Sicherheitsspezialisten wünschen diese Grossveranstaltung am Abend des 26. Juli 2024 entlang der Seine inzwischen zum Teufel. Um so mehr, als nach einem islamistisch motivierten Mord an einem deutschen Touristen vor wenigen Wochen in der Nähe des Eiffelturms die Angst vor Terrorismus wieder ein Stück weit zugenommen hat.
Doch wenn der Kopf des Präsidenten eben eine solch geniale, ja von vornherein strahlende Idee gebiert, eine Eröffnungszeremonie auf der Seine abzuhalten, dann darf es in diesem Land keine Probleme oder Bedenken geben, die es, je näher der Eröffnungstermin rückt, natürlich durchaus gibt.
Das grösste und kaum zu lösende Problem: Wie soll man in dieser ungewohnten Umgebung für eine in alle Welt übertragene Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele mit 400’000 Menschen, die sich entlang der Seine drängeln werden und mit Dutzenden Staats- und Regierungschefs und anderen VIPs, die Sicherheit garantieren – am Ufer, auf dem Wasser und in der Luft über dem Wasser?
Geheim- und andere Sicherheitsdienste schwitzen seit Monaten Blut und Wasser, wenn sie an den Tag X denken, und hatten sich noch am Tag, da der Präsident von dieser seiner Idee so begeistert war, dezidiert dagegen ausgesprochen.
Seitdem beten sie, dass alles gut gehen möge, während der Innenminister jetzt schon nicht mehr weiss, wo ihm der Kopf steht. Denn wie er es dreht und wendet, es fehlt ihm unter anderem schlicht und einfach auch das nötige Personal – und nicht nur für die Eröffnungsfeier.
Sicherheitskräfte
Wie es momentan aussieht, wird es nicht gelingen, genügend privates Sicherheitspersonal anzuheuern – es ist so, als hätte man nicht schon seit Jahren gewusst, was nötig sein wird. Es fehlen angeblich 17’000 Kräfte mit dicken Oberarmen und rasierten Schädeln. Selbst wenn es noch Kandidaten gäbe, ist es langsam zu spät, sie auszubilden. Also wird man, wie einst auch in London, wohl die Armee anheuern müssen.
Denn bei den staatlichen Ordnungskräften (Polizei und Gendarmerie), die ohnehin seit Jahren auf dem Zahnfleisch gehen, gibt es keine zusätzlichen Kapazitäten mehr. Für sie gilt ohnehin schon ein absolutes Urlaubsverbot zwischen dem 20. Juli und Anfang September, was nun ausgerechnet die grossen Sommerferien umfasst und bei den betroffenen Ordnungshütern für reichlich Unmut sorgt.
Die Folge: Die erste Polizeigewerkschaft hatte vergangene Woche bereits zu einem Protesttag aufgerufen, bei dem Forderungen nach satten Prämien von 1000 oder 1500 Euro für den Olympiaeinsatz im Vordergrund standen.
Natürlich wird auch über Polizei und Gendarmerie hinaus die alte Sitte fröhliche Urständ feiern, wonach vor Grossereignissen gestreikt oder zumindest mit Streiks gedroht sein will. Warum sich diese Gelegenheit entgehen lassen?
Die Eisenbahner werden sich gewiss noch melden, vielleicht auch das Personal der Verkehrsbetriebe in der Grossregion Paris, die Ende Juli, Anfang August unter absolutem Stress stehen werden, um die rund 10 Millionen Gäste zu den Veranstaltungsorten zu befördern, was bedeutet: täglich 600’000 bis 800’000 Fahrgäste zusätzlich zu denen, die ohnehin schon transportiert werden müssen.
Dann dürften noch die Fluglotsen dazukommen und warum nicht auch die Müllarbeiter, die mit zurückgelassenen Müllbergen das im Ausland so populäre Thema der Rattenplage in Paris wieder aufwärmen könnten.
Ob Olympische Spiele oder nicht: Paris zählt nun einmal 5 Millionen Ratten. Das war schon vor 20 Jahren so und daran hat sich eben nichts geändert.
Zwei echte Probleme
Da wäre zunächst ATOS, der Konzern, der für die gesamte Informatik der Spiele verantwortlich ist. Dieses Unternehmen, das quasi von höchster Stelle zu dem Job gedrängt wurde, um einen chinesischen Konkurrenten abzuservieren, hat momentan die grösstmöglichen unternehmerischen Schwierigkeiten. Der momentane Zustand des Konzerns mit seinen über 100’000 Mitarbeitern sorgt bei den Organisatoren der Olympischen Spiele für reichlich graue Haare. Manche sagen gar, eine Art Katastrophenszenario zeichne sich ab.
Denn am 15. Januar hat der oberste Chef von ATOS schon wieder den Bettel hingeschmissen, worauf der Aktienkurs der Firma rüde in den Keller stürzte. Verständlich, denn der Zurückgetretene ist der dritte Präsident innerhalb von vier Jahren, der ATOS davonläuft, unter den Generaldirektoren waren es sogar vier.
Angesichts dessen kann man lesen, die Cyber-Sicherheit dieser Olympischen Spiele sei in Gefahr.
Zum einen ist Atos damit beauftragt, die Ergebnisse in den 329 Disziplinen von 63 olympischen Austragungsorten in Echtzeit zu übermitteln.
Ausserdem aber soll das Unternehmen auch noch die zum Teil reichlich sensiblen Daten von sage und schreibe 500’000 Akkreditierten, Freiwilligen, Athleten, Polizisten und so weiter beherbergen – eine Aufgabe, die eigentlich der chinesische Konzern Alibaba hätte übernehmen sollen, den man Ende 2022 aber ausgebootet hat, aus Angst, dass er massenhaft Daten absaugt.
Mit der Wahl von ATOS als Dienstleister meinte die öffentliche Hand in Frankreich, sich besser vor chinesischen Cyber-Attacken schützen zu können. Mittlerweile geht es aber vor allem darum, das Hightech-Unternehmen ATOS als solches zu retten, damit die Spiele einigermassen reibungslos über die Bühne gehen können.
Das zweite Problem, das vor Beginn der Spiele nicht vollständig zu lösen sein wird, ist das des öffentlichen Nahverkehrs in der Region Paris. Anne Hidalgo hat es am 22. November ganz unzweideutig eingeräumt: «Was den Transport angeht, werden wir nicht bereit sein.»
Ein wichtiger S- und U-Bahnknotenpunkt an der Porte Maillot, am Westrand der Stadt, wird nicht rechtzeitig fertig werden. Zudem fehlen Züge. Die Angst vor dem grossen Verkehrschaos und Riesenstaus, in denen die Delegationen festsitzen, scheint von Tag zu Tag grösser zu werden
Und zwei neue Metrolinien, die ausgerechnet durch die nördlichen Pariser Vororte laufen, wo sich das Gros der Austragungsorte befindet, die Linien 16 und 17, werden vor Beginn der Spiele nicht bis zum Ende fertig gebaut werden. Dumm vor allem, weil die Linie 17 am Flughafen von Bourget enden sollte, wo just das Medienzentrum angesiedelt ist.
Kleine Probleme am Rande
Ganz nebenbei müssen 3’200 Studenten in Paris und Umgebung für die Sommermonate ihre Zimmer in Studentenwohnheimen verlassen, um freiwilligen Olympiahelfern Platz zu machen.
Und: Paris will sich möglichst sauber präsentieren. Also hat man seit Monaten schon begonnen, die Obdachlosen aus der Hauptstadt zu vertreiben. Man hat sich in den Kopf gesetzt, sie irgendwohin in die weit entlegenen Vororte oder aufs Land, bis in die Bretagne oder in den Südwesten Frankreichs, zu verlegen, damit Paris sich ohne sie präsentieren kann.
Und da wären auch noch die rund 5’000 Hotelbetten, die bislang überwiegend von Menschen ohne Obdach belegt und vom Staat bezahlt wurden. Vorsorglich haben die Betreiber der Hotels dieser Population gekündigt, um ihre Preise während der zwei Wochen der Olympischen Spiele um ein Mehrfaches erhöhen zu können.
Eine Hilfsorganisation, die sich um die obdachlosen Opfer von Olympia kümmert, trägt den Namen «Die Kehrseite der Medaille».
Das Fest der dicken Kohle
Von den «jeux populaires», von volkstümlichen Spielen, was unter anderem auch heissen soll, dass sie erschwinglich seien, haben das Organisationskomitee und die französische Regierung über Jahre hinweg geredet. Nun, da trotz allem bereits ein Gutteil der 10 Millionen Eintrittskarten verkauft sind, ist auch dem Letzten klar geworden, dass aus diesen für alle zugänglichen Olympischen Spielen nichts werden wird.
Denn klar ist: Wenn es Tickets für 50 Euro gibt, mit denen das Organisationskomitee monatelang hausieren ging, dann gelten sie für zwei Stunden bei völlig uninteressanten Qualifikationen in Randsportarten und man sitzt irgendwo ganz oben unter dem Dach der Hallen oder Stadien, weit weg vom Geschehen.
Nehmen wir stattdessen das Beispiel eines Wettkampftages, an dem Entscheidungen in der Leichtathletik anstehen und das im 80’000 Zuschauer fassenden «Stade de France» vor den Toren von Paris.
Die billigsten Plätze ganz oben in den Kurven wurden für 85 Euro angeboten. Für die Etage darunter kostete ein Plastiksitz aber bereits 195 Euro. Das Gros der Tickets wurde jedoch für Preise angeboten, die sich zwischen 380 und 695 Euro bewegten.
Weil das eigentlich gar nicht geht, wenn man weiter so tun will, als handele es sich um populäre Spiele, haben der Staat und die Gebietskörperschaften angeblich eine Million Tickets gekauft, um sie an weniger betuchte Personen zu verteilen. Das aber heisst: Dieser Ticketkauf ist aus Steuergeldern finanziert, die jetzt den Veranstaltern und dem Internationalen Olympischen Comitee (IOC) zugutekommen. Das wiederum sorgt für Murren und kann auch nicht Sinn der Sache sein.
Willkommen
Ausserdem hat sich die Region Paris ein wunderschönes Empfangsgeschenk ausgedacht für alle Gäste, die sich den Olympia-Trip nach Paris überhaupt leisten können: Das Metro-Ticket kostet für sie und alle Auswärtigen, die kein Abonnement haben, während der Spiele vier Euro und damit fast doppelt so viel wie zu normalen Zeiten.
Und das, nachdem man bei der Kandidatur freie Fahrt für die Olympiagäste aus aller Welt angekündigt hatte.
Das ist ein Affront für die Gäste aus aller Welt. De facto, angesichts der Preise für Eintrittskarten und Unterkunft, handelt es sich dabei aber nur um Peanuts.
My sweet home
Denn der Durchschnittspreis in Paris für eine Nacht im Hotel wird während der Olympiade rund 1000 Euro betragen! Selbst im weniger exklusiven Arrondissements, wie etwa dem 18., kommt man auf 670 Euro.
Nehmen wir ein Hotel auf Montmartre in der Rue Lepic – Amélie Poulain lässt grüssen. Für fünf Nächte kann man dort in normalen Zeiten ein Zimmer für 750 Euro bekommen. Während der Olympischen Spiele möchte der Hotelier für dasselbe Zimmer und denselben Zeitraum bitteschön 4’529 Euro haben – das Sechsfache. Der durchschnittliche Multiplikator für die Hotelpreise in Paris während der Olympiade liegt angeblich bei 4,3.
Versucht man es über Airbnb oder andere Vermittler von Wohnungen, wird das Ganze auch nicht besser: ein 20-Quadratmeter-Appartement zum Beispiel im Viertel Marx Dormoy – bei weitem nicht das beste in Paris, ganz im Gegenteil, aber geographisch zu den Sportstätten ganz gut gelegen – kostet für die Dauer der Spiele schlappe 5325 Euro.
Man fragt sich ganz nebenbei: Wer wird da kommen, um sich gnadenlos übers Ohr hauen zu lassen, sich in die überlasteten Metros zu pferchen, überall stundenlang Schlange zu stehen und immer wieder von aufgeregten und inkompetenten Sicherheitskräften kontrolliert zu werden? Angeblich sollen es trotz der Widrigkeiten 11 Millionen werden, die das so oft beschworene Fest der Olympischen Spiele mitfeiern wollen. Gibt es tatsächlich so viele Menschen, die dafür ein Budget von mindestens 10’000 Euro haben ?
Bei Olympia – man kann es heute drehen und wenden wie man will – geht es am Ende schon lange nicht mehr um das einst vom reaktionären Pierre de Coubertin beschworene Dabeisein, sondern vor allem um eines: um das grosse Geld.