Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht tritt zurück. In Regierungskreisen war der Rücktritt der schwer angeschlagenen SPD-Ministerin seit Tagen erwartet worden. Die «monatelange mediale Fokussierung auf meine Person» habe eine sachliche Diskussion über die Bundeswehr verhindert, schreibt sie in der Rücktrittserklärung.
Kaum eine Ministerin stand in den vergangenen Jahren derart in der Kritik wie Christine Lambrecht. Sie fiel immer wieder durch Fehltritte und Affären auf.
«Nach vier schwachen Ministerinnen und Ministern hat die Bundeswehr endlich jemanden verdient, der oder die etwas von der Sache versteht», sagte der FDP-Vizevorsitzende Wolfgang Kubicki am Wochenende.
Als mögliche Nachfolger oder Nachfolgerinnen von Lambrecht werden gehandelt (alle SPD):
- die Wehrbeauftragte Eva Högl
- Bundesarbeitsminister Hubertus Heil
- Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt
- der SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil
- die Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Siemtje Möller.
Der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Christine Lambrecht soll am Dienstag bekanntgegeben werden.