Das Auto gehört zur Tierwelt. Es ist eine Milchkuh oder ein Goldesel. Das ergibt sich aus seiner Notwendigkeit. Die Skala reicht vom notwendigen Übel bis zum notwendigen Lebensglück. Das sind Gründe genug, die Schmerzgrenze für Abgaben und Steuern sehr hoch anzusetzen. Niemand verzichtet auf sein Auto oder ein sonstiges Motorfahrzeug, wenn der Staat den privaten Individualverkehr verteuert. Wir machen mit der einen Hand die Faust im Sack und greifen mit der anderen zur Brieftasche. Die obrigkeitliche Erpressung führt straflos zum Ziel.
Das beflügelt die Fantasie dort, wo Autos und Motorräder mit eierlegenden Wollmilchschweinen verwechselt werden. Aktuelles Beispiel ist die Maut für Alpenstrassen. Was andere Länder kennen, soll als Fortschreibung der mittelalterlichen Strassen- und Brückenzölle unsere Verkehrspolitik modernisieren.
Die Alpen trennen die nördliche Schweiz von der südlichen. Das ist im Winter mühsam genug. Die Maut wäre eine Ganzjahres-Plage. Tausende durchqueren oder überqueren täglich die Alpen nicht aus Spass an einem Fährtli, sondern aus beruflicher und geschäftlicher Pflicht. Abgeschiedene Täler brauchen die leichte Erreichbarkeit der Zentren. Zur funktionierenden Schweiz gehören unbehelligte Verbindungen zwischen den Regionen. Die jetzt ausgeheckte Maut würde künstliche Berge bauen. Wir sind von Natur aus reichlich damit gesegnet.