Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass es endlich zu einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas kommen könnte. Beobachter beurteilen einen entsprechenden Entwurf mit Zuversicht. In Israel kommt es im Zusammenhang damit zu Demonstrationen für die Freilassung der Geiseln wie hier in Tel Aviv am Dienstag.
«Ich kann bestätigen, dass die Gespräche auf höchster Ebene hier in Doha laufen», sagte der Sprecher des qatarischen Aussenministeriums, Madschid Al-Ansari, am Dienstag. Israel und die islamistische Hamas hätten Entwürfe eines Vorschlags vorliegen. Er warnte aber auch vor zu hohen Erwartungen: Noch sei nichts verkündet.
Laut israelischen Medien und Stimmen aus Regierungskreisen in Washington wurde in Doha ein Dreistufenplan für eine Waffenruhe ausgearbeitet. Die erste Phase setze mit einer Waffenruhe ein. Die Hamas soll demnach umgehend mit der Freilassung von 33 Geiseln beginnen. Israels Armee werde sich nach und nach aus bewohnten Gebieten des Gazastreifens und schliesslich auch aus dem Philadelphi-Korridor entlang der Grenze zu Ägypten zurückziehen. Zudem werde Israel etwa 1000 palästinensische Gefangene freilassen. Während der ersten Phase soll über eine dauerhafte Waffenruhe verhandelt werden.
Beobachter sehen in der neuen Entwicklung ein Zeichen dafür, dass der Regierungswechsel in den USA Israel unter Druck setzen könnte und die Hamas nach der Schwächung des Hisbollah und Irans an einem Ende des Konflikts interessiert ist.