Metro Manila, Philippinen, 20. November 2023: Jeepney-Fahrer versammeln sich zum Streik auf einer Hauptverkehrsstrasse in Paranaque City. Sie protestierten mit einer Demonstration gegen die Pläne der Regierung, den öffentlichen Nahverkehr zu modernisieren und ihre Fahrzeuge, die über viele Generationen hinweg der Inbegriff für den Massentransport im Land waren, möglicherweise abzuschaffen.
Schon vor sechs Jahren kamen Pläne auf, die Zehntausenden von Jeepneys auf den Strassen der Grossregion Manila durch umweltfreundlichere Transportmittel zu ersetzen. Die phantasievoll umgebauten Militärjeeps sind knallig bemalt und liebevoll dekoriert und gelten als philippinisches Nationalsymbol. Sie sind ein billiges und effizientes städtisches Transportsystem. Doch mit ihren alten Dieselmotoren sind sie wahre Dreckschleudern.
Nun sollen die Jeepneys landesweit bis Ende des Jahres ausgemustert und im Rahmen eines Modernisierungsprogramms der Regierung durch teurere Minibusse ersetzt werden. Die rund 40’000 CHF teuren neuen Ersatzfahrzeuge sind energieeffizienter, komfortabler und sicherer. Viele Jeepney-Fahrer sagen jedoch, dass sie sich diese Fahrzeuge nicht leisten können und dass der Verzicht auf den Jeepney für sie das Ende ihrer Existenz bedeuten würde.
Ausserdem missfällt ihnen der Ansatz des Programms, mit dem ihnen beim Kauf der Minibusse geholfen werden soll. Der Plan sieht vor, dass die Jeepney-Fahrer eine Genossenschaft gründen müssen, um sich bei staatlichen Banken Geld für den Kauf der neuen Fahrzeuge leihen zu können. Diese Transportgenossenschaften würden dann nach einem Gewinnbeteiligungsmodell arbeiten, ein Modell, das nach Ansicht der Fahrer ihre Einkünfte aufzehren und sie in Schulden stürzen würde.
In einem Land mit einem schwachen öffentlichen Verkehrssystem sind Jeepneys erschwinglicher als Taxis und seit Jahrzehnten eine bevorzugte Transportmöglichkeit, vor allem für arme Filipinos, die an unwegsamen Strassen leben, die von traditionellen Taxis nicht bedient werden.