Von heute an treffen sich Vertreter zahlreicher Länder in Baku, Aserbaidschan, zur 29. UN-Klimakonferenz. Die Verhandlungen zur Eindämmung der Erderwärmung finden vor dem Hintergrund weltweiter politischer Spannungen statt. In der Konferenz wird es vor allem um die künftige Finanzierung der Massnahmen zur Abmilderung der Erderwärmung gehen.
Bislang waren die wohlhabenderen Staaten verpflichtet, die Anstrengungen der ärmeren Länder zur Bewältigung der Klimakrise jedes Jahr mit 100 Milliarden Dollar zu unterstützen. Diese Vereinbarung läuft 2025 aus – offen ist, ob sich auch China oder die Golfstaaten künftig an der Finanzierung beteiligen. Zugleich ist der Bedarf an Finanzmitteln um ein Vielfaches höher; die Vereinten Nationen schätzen ihn auf 2,4 Billionen Dollar jährlich.
Auch über die nationalen Klimaschutzbeiträge wird in Baku verhandelt. Nach dem Pariser Abkommen müssen die Staaten bis Februar 2025 darlegen, welche Ziele sie bis 2035 jeweils erreichen wollen. Ein UN-Bericht zeigte kürzlich, dass sich die Welt bis Ende des Jahrhunderts um 2,6 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter erwärmen könnte – selbst wenn alle Staaten ihre bisherigen nationalen Ziele einhalten.
Überschattet wird die COP29 von den politischen Turbulenzen in Deutschland und den USA. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine für Anfang kommender Woche geplante Reise nach Baku abgesagt. Zudem bereitet der künftige amerikanische Präsident Donald Trump Berichten zufolge bereits den abermaligen Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaschutzabkommen vor. Die USA sind nach China der zweitgrösste Treibhausgasemittent der Welt.