Russland hat in der Nacht zum Sonntag eine der heftigsten Angriffswelle gegen die Ukraine geführt. Über 200 Raketen und Drohnen gingen in verschiedenen Städten und Dörfern nieder. Der ukrainische Aussenminister spricht von einem «der grössten Luftangriffe».
Raketen und Drohnen seien gegen friedliche Städte, schlafende Menschen und kritische Infrastrukturen eingesetzt worden, sagt Aussenminister Andrij Sybiha. In drei der angegriffenen Regionen fiel teilweise der Strom aus.
Russland habe rund 120 Raketen und 90 Drohnen «während eines kombinierten Angriffs auf alle Regionen der Ukraine abgefeuert», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagmorgen.
Das grösste private Energieunternehmen der Ukraine erklärte am Sonntagmorgen, dass die jüngsten russischen Raketen- und Drohnenangriffe «erhebliche Schäden» an seinen Wärmekraftwerken verursacht hätten. Seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 wurden die Wärmekraftwerke des Unternehmens mehr als 190 Mal angegriffen.
Die ukrainischen Behörden befürchten, dass Angriffe wie die von heute Morgen den Beginn eines weiteren konzertierten russischen Angriffs markieren könnten, um wichtige Elemente des Stromnetzes vor dem Winter auszuschalten.
Bei den russischen Raketenangriffen sind zwei Eisenbahnarbeiter in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk getötet worden. In Mykolajiw starben zwei Frauen bei einem russischen Drohnenangriff. Sechs Menschen wurden verletzt, darunter zwei Kinder. Die Drohnen hätten die Stadt in mehreren Wellen angegriffen, erklärt der Gouverneur der Region. Wohnhäuser, ein Hochhaus, Autos, ein Einkaufszentrum und die Infrastruktur wurden beschädigt. Es brachen Brände aus.