
Der designierte kanadische Ministerpräsident Mark Carney besucht ein Stahlwerk in Hamilton in der kanadischen Provinz Ontario. Als Reaktion auf die von Präsident Trump angedrohten US-Zölle auf Stahl und Aluminium reagiert Kanada mit Gegenzöllen. Sie betreffen US-Güter im Wert von umgerechnet knapp 20 Milliarden US-Dollar. Beobachter rechnen damit, dass sich Trump am neuen Ministerpräsidenten die Zähne ausbeissen könnte.
Fast täglich verhängt Trump neue Zölle gegen Kanada, manchmal sind es 10 Prozent, dann 20 Prozent. Am Mittwoch sprach er von 25 Prozent. Die vor drei Tagen angekündigten 50 Prozent nahm er wenige Stunden später zurück. Manchmal setzt er die Zölle aus, dann führt er sie gleich wieder ein.
Kanada reagiert scharf und verhängt Zölle nicht nur auf Metalle, sondern auch auf Waren wie Computer, Sportausrüstung und Gusseisenprodukte.
Der Regierungschef der kanadischen Provinz Ontario, Doug Ford, hatte zuvor als Reaktion auf die Zölle die Strompreise für US-Abnehmer erhöht. Auch drohte er den USA, wo 1,5 Millionen Haushalte mit kanadischem Strom versorgt werden, mit einer Abschaltung der Stromexporte.
Trump erklärte darauf, Kanada wolle die USA erpressen. Der einzige Weg, den Handelskonflikt zu beenden, sei die Angliederung Kanadas an die USA.
Dies weist der designierte kanadische Ministerpräsident, ein früherer Zentralbankchef, energisch von sich. «Kanada wird niemals in irgendeiner Form Teil Amerikas werden», sagte Mark Carney. Seine Nation erlebe «dunkle Tage, ausgelöst durch ein Land, dem wir nicht länger trauen können», aber man werde die Herausforderung bewältigen, beteuerte der 59-Jährige.
«Wir haben das hier zum besten Land auf Erden gemacht und nun wollen unsere Nachbarn uns übernehmen. Auf keinen Fall!»