
Palästinenser im Gazastreifen protestieren nicht nur gegen den Krieg, sondern seit Kurzem auch offen gegen die terroristische Hamas, welche den eingeschlossenen Küstenstreifen diktatorisch beherrscht. Das Bild stammt aus Beit Lahiya im Norden. Auch in weiteren Orten des Gazastreifens demonstrierten die Menschen, insgesamt waren es Tausende.
Proteste gegen Israels Angriffe gab und gibt es im Gazastreifen häufig. Oft machten sie den Eindruck, von Hamas organisiert und orchestriert zu sein. Dass sich nun aber an mehreren Orten des geschundenen Küstenstreifens gleichzeitig grössere Menschenaufläufe bildeten, bei denen nicht nur gegen den Krieg, sondern ausdrücklich auch gegen die Hamas protestiert wird, ist eine neue Erscheinung im Gazastreifen.
Hamas beherrscht ihr Territorium mit eiserner Faust. Offener Dissens wird nicht geduldet. Wie es jetzt dennoch zu manifestem Protest kommen konnte, ist noch unklar. Vielleicht hat die Enttäuschung über das Scheitern der Waffenruhe die Geduld der leidenden Bevölkerung überstrapaziert.
«Wenn die Lösung darin besteht, dass die Hamas die Macht im Gazastreifen abgibt, warum tut sie das dann nicht, um die Bevölkerung zu schützen?», zitiert die «Times of Israel» einen Demonstranten namens Majdi. Gegenüber der «New York Times» sagt der 35-jährige Ahmed al-Masri: «Wir wollen weitermachen, bis das Blutvergiessen aufhört und die Hamas die palästinensische Szene verlässt.»
Hamas beherrscht die Bevölkerung des Territoriums noch immer uneingeschränkt. Aber sie hat in den vergangenen Monaten massiv an Zustimmung und Unterstützung verloren. Laut einer Umfrage vom vergangenen Dezember sprechen sich nur noch fünf Prozent der Menschen im Gazastreifen für eine Hamas-Regierung aus.