Gedenken an die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl vor 38 Jahren. Im Moskauer Friedhof Mitino steht diese Frau am Freitag vor dem Grab eines sogenannten Liquidators, der mit mehr als hunderttausend Soldaten und Arbeitern bei der Eindämmung des Nuklearunglücks in der damaligen Sowjetukraine beteiligt war. Die Explosion des Reaktorblocks 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986.
Tschernobyl liegt im Norden der heutigen Ukraine, die damals eine Teilrepublik der früheren Sowjetunion war. Die Reaktorexplosion von Tschernobyl gilt als das folgenschwerste Unglück in der Geschichte der friedlichen Kernenergie-Nutzung. Bei einem planmässigen Test in Block 4 sollte überprüft werden, ob dem Reaktor auch bei einem Stromausfall genügend eigene Energie für die Notkühlung zur Verfügung steht. Doch der Test geriet ausser Kontrolle und es kam zur Explosion des Reaktors.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Tschernobyl-Unfall ist umstritten. Das Tschernobyl-Forum veröffentlichte 2005 eine Schätzung, wonach die Gesamtzahl der auf die Katastrophe zurückzuführenden Todesopfer bei weltweit ungefähr 4000 liegt. Die nahe bei dem Atomkraftwerk gelegene Stadt Pripjat wurde notfallmässig geräumt und ist bis heute eine Geisterstadt. Ein grösserer Umkreis von Tschernobyl bleibt als Wohngebiet geschlossen und wird nur von Tieren belebt, die sich stark vermehren.