22. Januar 2024 am Stadtrand von Sanaa in Jemen: Stammesangehörige nehmen an einer Rekrutierungsfeier teil. Die jemenitischen Huthis haben Tausende von Stammesmilizionären mobilisiert und rekrutiert, um eine Volksarmee aufzubauen, die für eine Konfrontation mit Israel bestimmt ist.
Die Huthis haben geschworen, ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden fortzusetzen, um die israelische Bombardierung des Gazastreifens zu beenden und auf die von den USA geführten Vergeltungsschläge zu reagieren. Das US-Aussenministerium gab am 17. Januar die Einstufung der jemenitischen Huthis als «Specially Designated Global Terrorist Group» bekannt, nachdem deren Angriffe auf die Schifffahrtswege im Roten Meer, in der Strasse von Bab al-Mandab und im Golf von Aden seit November 2023 eskaliert sind.
Derweil gehen die Luftangriffe auf Einrichtungen der Huthis weiter. Laut einer gemeinsamen Mitteilung von Grossbritannien, USA, Bahrain, Australien, Kanada und den Niederlanden vom Montagabend handelte es sich um Angriffe auf ein unterirdisches Waffenlager und weitere militärische Einrichtungen des Huthi-Regimes, die für die Luftüberwachung und den Abschuss von Raketen wichtig seien. Die Angriffe auf mehrere Ziele in der Nähe der Hauptstadt Sanaa seien «notwendig und verhältnismässig» gewesen. Es war der zweite koordinierte Militärschlag dieser Art in weniger als zwei Wochen.
Zeitgleich hat die EU einen Militäreinsatz im Roten Meer beschlossen. Wie der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Montag mitteilte, haben die EU-Staaten eine Grundsatzeinigung für den Start eines Militäreinsatzes im Roten Meer erzielt. Der Einsatz dient dem Schutz der Handelsschifffahrt und soll nach Angaben von Diplomaten im Idealfall im kommenden Monat starten und die Angriffe des Huthi-Regimes aus Jemen beenden.