Sportler haben sich politischer Propaganda auf dem Spielfeld zu enthalten. Das schreiben nicht nur die FIFA-Regeln vor, sondern auch der nüchterne Menschenverstand. Die Russen dürfen nicht für eine „freie Ostukraine“ demonstrieren und die Serben nicht für ein „serbisches Kosovo“. Das haben sie auch nicht getan. Nur zwei Schweizer namens Xhaka und Shaqiri glaubten sich veranlasst, für ein Grossalbanien zu demonstrieren.
Enver Robelli behauptet heute in einem Kommentar im Zürcher „Tages-Anzeiger“, die Doppeladler-Geste sei keine politische Propaganda, sondern “harmlose Fingergymnastik” und “ein Gruss an die alte Heimat”. Für wie dumm will man uns verkaufen?
Auf dem Balkan weiss jeder und jede, was dieses Symbol politisch bedeutet, so wie alle wissen, dass der aus den Balkankriegen entstandene Hass und die Verbitterung noch immer unter der Oberfläche des Alltagslebens gären.
Auch Xhaka und Shaqiri wissen dies nur allzu gut. Wenn sie es nicht wüssten, wären sie Trottel, die in einem Nationalteam nichts zu suchen haben. Das sind sie aber offensichtlich nicht; deshalb sind sie für ihre völlig überflüssige Polit-Propaganda verantwortlich zu machen.
Interessant ist, dass TA-Kommentator Robelli seine eigenen Behauptungen entkräftet, indem er am Schluss schreibt: „Xhaka, Behrami und Shaqiri werden jetzt von Politikern in Pristina und Tirana vereinnahmt – als Helden der Nation. Sie dürfen bei diesem Schmutzspiel nicht mitmachen. Der albanische Nationalismus ist nicht weniger gefährlich als andere Nationalismen auf dem Balkan.”
Genau so ist es: Sportler dürfen bei diesem Schmutzspiel nicht mitmachen. Das sollte man Xhaka und Shaqiriri unmissverständlich klar machen.