Die USA und Israel versuchen, ihre eigenen Länder und die zivilisierte Welt vor zwei geistesverwandten verbrecherischen Religionsbanden zu schützen: Es geht um die jihadistische Hamas, deren wichtigste Ziel die Vernichtung Israels und des jüdischen Volkes ist, was in ihrer Charta unmissverständlich erklärt wird. Und es geht um die noch schlimmeren IS (Islamischer Staat), deren Ziel regionale, wenn nicht weltweite Aspirationen sind – nämlich das Ausmerzen des jüdischen Volkes, der Jesiden (einem der ältesten Völker der Welt), der Christen und anderer nahöstlicher Minderheiten, die sich dem Islam der IS nicht unterwerfen.
Antiamerikanismus und Antisemitismus
Es ist kein Zufall, dass Antiamerikanismus und Antisemitismus heute nah verwandte Geisteshaltungen sind, gerade in der westlichen und der islamischen Welt enorm verbreitet. Israel und die USA zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich für menschliche Ideale aber auch für sich selbst resolut einstehen - manchmal mehr, manchmal weniger, und leider nicht immer perfekt. Aber sie tun, was notwendig ist und drücken sich nicht grundsätzlich davor. Auf Grund ihrer politischen Macht und physischen Grösse kann die USA dies weltweit tun. Für Israel, grössenmässig weit unterlegen, doch technisch weit fortgeschritten und menschlich aus ihrer Geschichte heraus fürs Überleben hochmotiviert, gilt das für seine Region, den Nahen Osten.
Beide werden von reaktionären Kräften des linken und rechten Radikalismus angefeindet und ihre Motivation auf den Kopf gestellt. Der Islamismus, auch ein Erbe des nazistischen Gedankenguts und dessen totalitärem Wahn, wird heute von irregeleiteten Pazifisten und faschistisch angehauchten Rechtsextremen verharmlost oder gar umschwärmt. Sie verdrängen, dass die moderne Zivilisation von eben diesem Islamofaschismus bedroht wird. Jene zwei Länder aber, die politisch und auch militärisch dieser Bedrohung am entschiedensten entgegenstehen, werden von linken und rechten Islamismus-Sympathisanten im Westen am heftigsten kritisiert.
Ist der Schwächere automatisch gut?
Es fehlt der Wille oder die Fähigkeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen und den wirklichen Angreifer und Feind unserer Zivilisation zu erkennen und unmissverständlich beim Namen zu nennen. Das sind bestimmt nicht Israel und Amerika, sondern der Islamismus. In einem Teil des öffentlichen Diskurses in der westlichen Welt wird aber eher der gegenteilige Eindruck erweckt – Israel und die Amerika sind da die Hauptbedrohung für die zivilisierte Welt.
Wir wissen nicht, wie lange dieser neue amerikanische Einsatz gegen die IS-Islamisten in Irak andauern wird. Bisherige Erfahrungen legen den deprimierenden Schluss nahe, dass diese humane Aktion mit dem Ziel Jesiden, Christen und Kurden im Irak und anderen islamischen Ländern zu schützen und ihnen physisches Überleben zu ermöglichen, nicht konsequent zu Ende geführt wird. Denn die Empörung über die Verfolgung dieser Gemeinschaften hält sich in Grenzen.
Heute ist es eher in Mode, reflexartig schwach scheinende Parteien als schuldlos und gut, aber den Starken als böse erscheinen zu lassen - nur weil er stärker ist und sich verteidigt, Exemplifiziert wird das im eben wieder aufgeflammten Gaza-Krieg. Oder beim Einsatz amerikanischer Kampfpflugzeuge zum Schutz religiöser oder regionaler Minderheiten gegen den islamistischen IS-Terror.