Aus den 250 Einwohnern in Albinen, nördlich von Leuk, werden immer weniger. Schule, Post und Bank sind bereits weg, in Kürze auch die letzten Hoffnungen. Kein Einzelfall. Aussterben ist das Schicksal Dutzender von Dörfern und Tälern im Alpenraum. Ein Drama. Auch für die Schweiz. Regionen, die zu den schönsten Tourismuszielen gehören, verlieren die Einheimischen und mit ihnen das Leben.
Der Bund will gefährdete Gebiete mit weniger Subventionen und mehr wirtschaftlicher Stärkung fördern. Der Ansatz ist richtig. Doch was soll gestärkt werden, wenn die infrastrukturellen Voraussetzungen fehlen? Wie können Pläne gelingen, die im Unterland ersonnen und nicht gemeinsam mit den Direktbetroffenen Schritt um Schritt erarbeitet wurden?
Albinen entschloss sich zur Selbsthilfe. Das Dorf appelliert an Menschen, die ohne das winkende Schnäppchen nie daran denken würden, einsam an einem Walliser Südhang zu wohnen und weit von ihm entfernt einen Arbeitsplatz zu finden. Um eine nachhaltige Lösung handelt es sich bei den Prämien nicht. Aber sie senden ein Signal, das durch Mark und Bein gehen müsste.
Als Alarm zur Beschleunigung einer Regionalpolitik, die von den Ursachen her gute Lebensbedingungen schafft. Von Kapitulation steht in der Bundesverfassung kein Wort.