"Of Birds and Wires" (Stimmen unter Strom) beleuchtet unter anderem die Inszenierung der Stimme in politischen Reden. Vorgeführt werden künstliche und bearbeitete Stimmen zwischen Kriegstechnologie und Popkultur. Ziel ist es, ungewöhnliche und verschiedene Aufnahmetechnike hör- und sichtbar zu machen. Dreissig Live–und DJ-Acts auf zwei Bühnen gehen diesem Thema nach. Die Shift zieht vor allem auch ein jüngeres, waches Publikum an, das während des Festivals auf dem Areal praktisch kampiert.
Das Dreispitz-Areal mutiert unter der Ägide der Christoph Merian-Stiftung immer mehr zum Zentrum der jungen Kunst. Dies, schon bevor die Basler Schule für Gestaltung dort hinzieht. Neben der Riesenbaustelle und zwischen manövrierenden Camions und rangierenden Güterwagen richten sich Galerien ein und entstehen Ateliers und Kunstinstitutionen. So das Haus für elektronische Künste Basel, unter dessen Leitung das diesjährige Festival stattfindet. Partner sind die ‚Swiss Electronic Music’ und das Genfer Festival ‚Electron’.
Die Shift unterscheidet sich von anderen Festivals durch eine Atmosphäre roher Kreativität. Im Gegensatz zu fertiger und dann museal überhöht ausgestellter Kunst hat man hier den Eindruck, dass etwas gerade entstanden oder noch im Entstehen ist.
Folge davon ist, dass der Besucher selbst etwas schaffen möchte. Dem tragen die Macher Rechnung. Jeden Nachmittag finden Workshops statt. Dort können Sie unter Anleitung eine blinkende und tönende ‚Lichtorgel’ löten oder als "Jung-Tinguely" aus Metallteilen eine Kleinplastik bauen. Ein Angebot, das rege genutzt wird.
Vor- oder nachher können Sie sich von begeisterten jungen Kunstschaffenden durch die weitverzweigte Ausstellung von Skulpturen, Video-Aufführungen und Installationen führen lassen. Sie können einem der Konzerte elektronischer Musik beiwohnen oder mit dem Shuttle einen kurzen Ausflug zum nahe gelegenen Schaulager machen. Dort, in dieser neuen Mischform von Kunstlager und Ausstellungsraum, werden Filme und Videos präsentiert und Vorträge gehalten. Gezeigt werden auch Werke des britischen Konzeptkünstlers Mark Wallinger.