Vergrösserung und künstliche Behaarung der Brust, Lidstraffung und die Verwendung von Herkules-Absätzen gehören zu den privaten Geheimnissen. Bis es gilt, einen Text zu schreiben. Dann wird sichtbar schamlos aufgepumpt, das im Wortschatz vorhandene Botox gespritzt und jeder hängende Gedanke geliftet.
Auch im Bundesamt für Sozialversicherungen wirken Spezialisten für plastische Sprachchirurgie, die ihre Veredelungskünste mit einer Pressemitteilung vor Augen führen:
„Durch die Evaluation soll Wissen über die Umsetzung von Pilotprojekten mit dem methodischen Ansatz Alternative Narrative und Gegennarrative zur Verhinderung der Radikalisierung junger Menschen über das Internet gewonnen werden.“ Aufgemotzt und aufgebrezelt geht es weiter.
Wenigstens die Experten werden genau verstehen, für welche wissenschaftlichen Projekte sie Steuergelder beanspruchen können. Zu befürchten steht nur, dass aus der Bundeskasse auch Unterrichtswerke finanziert werden, deren fachchinesischer Schwulst die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen verfehlt. Die Extremisten werden es mit ihrem Radikalisierungs-Klartext danken.