Apple, Facebook, Google, Microsoft und Amazon sind mächtige multinationale Konzerne, die grosse Gewinne erzielen, aber erfinderisch sind, um der Besteuerung auszuweichen. Es sind Unternehmen, die sich ausserhalb der Nationalstaaten wähnen und keine ethische und soziale Verantwortung übernehmen: sie verdienen unseren Respekt nicht. Sie machen Milliardengeschäfte mit all den Daten, die wir produzieren oder hinterlassen, wenn wir uns im grossen Netz bewegen.
Google und Facebook haben auch in der Schweiz viele Benützer und ziehen einen grossen Teil der Werbung an, die jetzt den Zeitungen in der Schweiz fehlen. Auch deshalb entlassen die Verleger Journalistinnen und Journalisten, gleichzeitig setzt sich die Konzentration in der Presse fort, die Vielfalt der Stimmen vermindert sich, die wesentlich ist für unsere halbdirekte Demokratie.
Schlechte Arbeitsbedingungen bei Amazon
Wir wissen, dass Amazon trotz des andauernd wachsenden Vermögens des Gründers Jeff Bezos (ca. 160 Milliarden Dollar) seinen abertausenden Mitarbeitenden in den Lagern und in den Vertriebsketten schlechte Arbeitsbedingungen bietet und Hungerlöhne zahlt – jedenfalls in jenen Ländern, in denen kein starker Arbeitnehmerschutz und mächtige Gewerkschaften bestehen.
Mark Zuckerberg hat seine als Student entwickelte Erfindung Facebook genannt. Heute haben weit über zwei Milliarden Menschen in allen Kontinenten ein Konto bei Facebook; sie erhalten nicht nur die Mitteilungen von ihren „Freunden“, sondern auch viele Falschmeldungen, vulgäre Attacken und Drohungen, welche die Opfer zerstören können.
Die grosse Zahl von Nutzern liefert eine unendliche Menge persönlicher Daten, die sich in Geld verwandeln: Zuckerberg ist steinreich geworden. Er hat zudem zwei populäre Apps gekauft: Instagram und Whatsapp, das letztere ist besonders beliebt bei kleinen Gruppen und Familien. Ist das nicht eine gefährliche Machtballung?
Fast unmöglich, Google zu umgehen
Es gibt viele gute Gründe, weder Apple, Fecebook, Google und Amazon zu benützen, und ich meide deren Angebote. Doch ist es nicht leicht, z. B. Google zu umgehen. Ein Freund und IT-Kenner hat mir eine Suchmaschine empfohlen, welche keine Daten der Nutzer sammelt und verkauft: sie hat den etwas besonderen Namen DuckDuckGo. Wenn ich Informationen übers Tessin suche, habe ich jedoch grosse Mühe und muss auf Informationsplattformen ausweichen.
Ich besitze ein Fairphone, eine Art Smartphone, das mit etwas mehr Respekt für die Umwelt und die Menschen, die es anfertigen, hergestellt wird. Doch die Mails erhalte ich mittels Gmail, der Mailverwaltung von Google. Es scheint unmöglich, Google zu meiden, wenn man sich in der heutigen Welt der Kommunikation bewegt. Doch weshalb, so frage ich mich, ist Europa nicht gewillt oder nicht fähig, eine Alternative zu Google und Facebook zu entwickeln? Stört es die Europäer nicht, von den amerikanischen Multis vollständig abhängig zu sein und überwacht zu werden?
Stadtverödung als Folge des wachsenden Online-Geschäfts
Während der akuten Phase des Coronavirus haben sehr viele Menschen online eingekauft. Das verstehe ich, aber selber mochte ich das nie tun. Ich hoffe, dass bald möglichst viele wieder in den traditionellen Geschäften einkaufen werden. Es gibt dafür viele einleuchtende und wichtige Gründe. Sofern der Trend zum Online-Einkaufen anhält oder sich gar verstärkt, werden nämlich immer mehr Geschäfte schliessen müssen. Die Stadt- und Dorfzentren würden ihre Attraktivität verlieren, aber auch ihre wichtige Eigenschaft, als abwechslungsreicher Lebensraum und Treffpunkt Menschen anzuziehen und zu versammeln.