Die Kommentare zur Abstimmung des Jahres sind noch schlimmer als das Zufalls-Resultat. Woraus besteht der Schweizer Eigensinn?
Als Ausland-Schweizer frage ich mich, was Inland-Schweizer denken. Wer noch nie in London spazierte, kann nicht über MASSEN-Einwanderung polemisieren. Jetzt hat offenbar das "Dorf" (gibt es das noch?) gegen die "Stadt" entschieden, mit 0,3 Prozent, dank der Demagogie einer Wirtschaftspartei, während Wirtschaft und Banken diesmal nicht, wie üblich, eine millionenschwere Kampagne für ihre Interessen finanzierten.
Unsere Intregisten erklären um so mehr die mystische Volksstimme für unfehlbar. Sie könnte also auch die Demokratie und - wie jetzt - Verträge sabotieren, weil wir - im Gegensatz zu anderen Demokratien - kein Verfassungsgericht haben. Man kann aus guten Gründen gegen die EU sein, ohne wie Blocher deren Subventionen einzukassieren. Aber wer ist jetzt nach dem 9. Februar verantwortlich für die volkswirtschaftlichen Schäden, für Investitionen, wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit, für die Zukunft unserer Studenten und Kinder?
Und wer denkt seit Niklaus von der Flüh - als wir früh unsere klein-imperialen Ehrgeize aufgaben und später zu unser aller Vorteil mit den Grossbanken wieder aufnahmen, an verwandte EU-Kleinstaaten in Europa? Geteilter Eigensinn, geteilter Gewinn? Danke für eine Antwort.