Anlass ist die nächtliche Entführung eines Flugzeuges der Ethiopian Airlines nach Genf. Die Maschine hätte in Rom landen sollen, doch sie flog nordwärsts. Italienische und französische Fighter eskortierten das Flugzeug. Niemand wusste zunächst, wie gefährlich alles war. Die Schweizer Luftwaffe schlief noch.
Später stellte sich heraus, dass es der Co-Pilot war, der die Maschine nach Genf flog, um in der Schweiz politisches Asyl zu beantragen.
Die Vorabend-Infotainement-Sendung "C'à vous" (C'est à vous) des französischen Fernsehsenders France 5 wird von Hunderttausenden gesehen. Immer wieder treten dort illustre Gäste auf, heute ist der Aussenminister, gestern war es die Chefredaktorin von "Closer", jenes Magazins, das die angebliche Liebschaft von Präsident Hollande publik gemacht hatte.
Am Mittwochabend schütteten die Präsentatoren von "C'à vous" Spott und Häme über ihr Nachbarland. Die Schweiz, das komische Ding.
Grund: die Schweizer Luftwaffe ist nur ab 08.00 Uhr im Einsatz, an Wochenenden nur bedingt und an Feiertagen eigentlich gar nicht.
Etwas konsterniert stellten die Moderatoren fest: Die Schweizer wollten eben ihre Nachtruhe haben. Und Kampfflugzeuge, das stört doch nur.
Also: Wenn ein Krieg beginnt, dann bitte nicht vor 08.00 Uhr, an Wochenenden schon gar nicht.
"Schlaft gut, liebe Schweizer."
Nicht aufgeworfen wurde die Frage, was denn die angeblich tollen Gripen nützen, wenn sie ausserhalb der Berner Bürostunden am Boden bleiben müssen.