
Die Zahl der Menschen, die beim russischen Luftangriff auf das Zentrum von Sumy in der Nordostukraine ums Leben kamen, ist auf 32 gestiegen. Mehr als hundert weitere Personen wurden verletzt; viele schweben in Lebensgefahr. Der Angriff war am Palmsonntagmorgen erfolgt, als sich viele Menschen auf dem Weg in die Kirchen befanden. Der Angriff hat internationales Entsetzen ausgelöst. Die USA, Frankreich und Deutschland werfen Moskau gezielte Angriffe auf Zivilisten vor, was ein Kriegsverbrechen darstellt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Angriff als «Verachtung des internationalen Völkerrechts». Der amerikanische Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellog, erklärte, mit der Attacke sei «jede Grenze überschritten» worden. EU-Ratspräsident António Costa schrieb im Onlinedienst X von einem «verbrecherischen Angriff auf das Stadtzentrum von Sumy». Russland führe seinen «Feldzug der Gewalt» fort und beweise «einmal mehr, dass es diesen Krieg nur deshalb gibt und er nur deshalb weitergeht, weil Russland dies will».
Angriffe auf zivile Ziele gelten laut den vier Genfer Konventionen, die das Rückgrat des humanitären Völkerrechts darstellen, als Kriegsverbrechen. Im zweiten Zusatzprotokoll der vier Genfer Konventionen, Artikel 12, Punkt 2 heisst es: «Weder die Zivilbevölkerung als solche noch einzelne Zivilpersonen dürfen das Ziel von Angriffen sein.»