Neben den eidgenössischen Abstimmungen am 5. Juni geht es auch in den Kantonen St. Gallen und Thurgau um Urnengänge von nationaler Bedeutung. Zum Entscheid stehen Projektierungskredite für die Ostschweizer Expo2027.
Landesausstellungen sind überholt. Sie werden mit Wortblumen wie Identitätsstiftung, Impulsgebung und Brückenschlag begründet, ohne diese Ziele je zu erreichen. Die immensen Kosten stehen in keinem Verhältnis zur Nachhaltigkeit. Je unverbindlicher die Thematik, desto grösser die Besucherzahl. Das ist tagestouristisch interessant, aber für die angestrebten Auseinandersetzung mit der Schweiz ein Desaster.
Die Frage, wie eine Landesausstellung zu konzipieren ist, hat ihren Sinn verloren. Die heutigen Planer werden bei der Eröffnung die Grosseltern sein, die ihren Enkeln betagte Ideen liefern. Modern wäre die Überlegung, wie eine mitreissende Generaldebatte über Bewahrung und Erneuerung der herausgeforderten Willensnation gelingen könnte. Für diesen Zweck würde niemand ernsthaft die altmodische und konsumorientierte Form einer Landesausstellung vorschlagen.
Die Expo02 sollte die letzte gewesen sein. Das wäre das leuchtende sanktgallische und thurgauische Signal für den kreativen Sonnenaufgang im Osten.