Das sanktgallische und thurgauische Stimmvolk wollte die Ostschweiz nicht mit Touristenströmen fluten und lehnte den Kredit für die Machbarkeitsstudie der Expo27 ab. Die Schweiz nahm es ungerührt zur Kenntnis.
Das Selbstmitleid einer angeblich ausgegrenzten Region war keine Inspiration für einen grossen Wurf. Er geriet neben die wirklichen Bedürfnisse und emotionalen Erwartungen. Die Beteuerung der Initianten, die Expo27 grundsolide zu planen und eisern sparsam zu realisieren, war sogar den Ostschweizern kein Ersatz für eine zündende Vision. Eine solche wäre auch schwierig gewesen. Denn die Zeit überholte das Veranstaltungsformat einer Landesausstellung unwiderruflich.
Gültig hingegen bleibt die Idee, der schweizerischen Bevölkerung alle 25 Jahre eine spannende Gelegenheit zu bieten, Bilanz zu ziehen und zu erörtern, wie und wohin sich die Willensnation bewegen soll. Darauf könnte die Ostschweiz modern und mitreissend antworten, sofern sie weitsichtig den Dienst prüft, den sie zum Nutzen des Landes leisten könnte. Dann wäre das Nein vom vergangenen Sonntag kein Ende, sondern nur ein kleiner Umweg zur Wende mit der Bejahung eines geistsprühenden Forums von überraschender Attraktivität und nationaler Bedeutung.