Die Internationale Fernmeldeunion (ITU), eine Fachorganisation der Vereinten Nationen, hat soeben ihre jüngsten Statistiken und Schätzungen veröffentlicht. Danach haben allein seit dem vergangenen Jahr 226 Millionen Menschen neu Zugang zum Internet erhalten, davon 162 Millionen in den Entwicklungsländern.
Trotz des raschen Fortschritts der elektronischen Medien in der Dritten Welt bleibt ein steiles Gefälle zwischen Arm und Reich bestehen. Während in den Industriestaaten 65 Prozent der Bevölkerung zu Hause einen Computer mit Internetanschluss haben, können sich in den Entwicklungsländern nur 13,5 Prozent – in Afrika sogar nur 9,6 Prozent – der Einwohner einen solchen Luxus leisten. Dort wird das Internet vorwiegend in Schulen, am Arbeitsplatz und in öffentlichen Kabinen gegen Bezahlung genutzt. Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungen sind in Afrika und anderen unterentwickelten Regionen zumeist noch unerschwinglich, stellt die ITU fest.
Hingegen hat das Mobiltelefonnetz die ganze Erde wie eine Spinnwebe überzogen. Die technologische Generation des Festnetzes hat man sich erspart. Insbesondere in Afrika stiegen die Leute direkt von der Buschtrommel aufs Handy um. Nach den Statistiken der ITU benutzen heutzutage 90 Prozent der Weltbevölkerung Mobiltelefone. Weltweit werden 5,3 Milliarden Abonnements gezählt, davon 3,8 Milliarden in den Entwicklungsländern. Das hat unter anderem zur Folge, dass auf dem Handymarkt eine Sättigung der Nachfrage eingetreten ist.