Der ACS wirft auf seiner Homepage hochgemut die Frage auf, ob „ein Club mehrheitlich aus Individualisten bestehen und trotzdem das Gefühl von Gemeinschaft vermitteln“ könne, um sie gleich selber zu beantworten: „Ja, wenn es sich um den ACS handelt!“ Die Wirklichkeit sieht seit Monaten anders aus und verwandelt das Club-Credo „Emotion und Faszination rund ums Auto. Dafür tun wir alles!“ in eine bittere Pointe.
Gegenwärtig teilen sich ein Präsident und ein Gegenpräsident sowie ein Vorstand und ein Gegenvorstand die Führungsverantwortung und decken sich neben gerichtlichen Klagen und Gegenklagen auch mit Gutachten und Gegengutachten ein. Und einer aus der Gegenfraktion liess vorsorglich das Bankkonto sperren. Eines freilich schweisst die Streitenden zusammen: die Behauptung, ihnen liege die Zukunft des ACS am Herzen. Weniger Pathos und mehr Nüchternheit am Clubsteuer würde das Denken beim Lenken erleichtern.
Über die Probleme müssen wir uns nicht wundern. Auch im feinsten Verein bewirken personelle Unstimmigkeiten gelegentlich einen Krach. Aber wir dürfen uns an die Schläfe tippen, weil sich hier prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Militär ausserstande zeigen, interne Konflikte manierlich zu lösen. Die Schlichtheit des Krisenmanagements schockiert.