2013 hat haben sich Social Medias wie Facebook noch stärker durchgesetzt und konsolidiert. Schlanke E-books machen den normalen Büchern immer stärker Konkurrenz und ersetzen den Ferienkoffer voll von Büchern. Computergurus sprechen bereits davon, dass die neuen Tablets den PC bald total verdrängen werden. Total im Trend liegen Smartphones - mit Apps, die sich immer unentbehrlicher machen: vom raschen SMS unterwegs bei einer Verspätung der Bahn bis zum Notknopf, der Handys bei Bergumfällen verbindet, auch wenn eigentlich keine Telefonverbindung besteht. Und gerade an Weihnachten verhelfen Portale und Online-Shops einfallslosen Zeitgenossen zu individuellen und witzigen Geschenkideen – vom „personalisierbaren“ Liebesschloss bis zum Sudoku Toilettenpapier.
Ohne Computer und Handy im Alltag verloren
Ohne die neuen Technologien wird der Alltag immer schwieriger und umständlicher zu managen. Online Banking macht den Gang zur Bank überflüssig: Man kann jederzeit Bankgeschäfte tätigen und diese an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die langen Schlangen mit dem Postbüchlein gehören nur bei älteren Leuten noch nicht der Vergangenheit an.
Und manches, was man tun möchte, geht ohne Internet gar nicht mehr. Etwa wenn es heisst: „Diese Tickets gibt’s nur online.“ Oder wenn man sich auf Kurse nur noch Online anmelden kann. Bald werden auch jene ganz aussterben, die sich auf Stellen noch schriftlich mit einem Brief bewerben.
Trends – mit Vorsicht zu geniessen
Insgesamt scheint der Sog der Technik alles in eine Richtung mitzureissen und kaum gegenläufige Entwicklung zuzulassen. Dennoch verhindern die Euphorie und der mediale Hype über die neusten Techniktrends wie die zunehmende Miniaturisierung der Technologien oft ein kritisches Nachfragen. So ist es zwar richtig, dass Laptops und mancherorts Tablets die stationären Arbeitsplätze abzulösen beginnen. Das Smartphone ist der ideale Computer für unterwegs, der gleichzeitig das bisherige Konzept stationärer Telefonnetzwerke unterwandert hat. Immer mehr Leute verzichten ganz auf einen Festnetzanschluss.
Doch der Kleinheit der Geräte sind auch Grenzen gesetzt. So haben Android Handys den Vorsprung der iPhones mit ihren grösseren Bildschirmen aufgeholt. Manche erreichen schon fast den Umfang kleiner Tablets – ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man den Bildschirm auch beruflich zum Schreiben und Arbeiten nützen will. Ob da die mit grossem Werbeaufwand beworbene Handyuhr 2014 ein Erfolg wird, ist zu bezweifeln. Viel Sinnvolles lässt sich auf einer so kleinen Fläche kaum anstellen. Dass auch Grösse punktet, das zeigt die Entwicklung bei den Fernsehbildschirmen, wo das Heimkino schon bald mit den Kinoleinwänden in Konkurrenz gerät.
Facebook unter Druck
Wie schnell angesagte Trends kippen können, zeigte vor einigen Jahren die virtuelle Welt von Second Life. Damals glaubte jeder Betrieb und jede Organisation, die auf sich etwas hielt, sich einen virtuellen Ableger auf dieser virtuellen Plattform schaffen zu müssen. Doch die Parallelwelt im Netz hat sich nicht durchgesetzt und ist weitgehend verschwunden. Heute ist klar, dass das Netz keine eigene Spielwiese ist; vielmehr ist es eng mit dem realen Leben verbunden.
Wie schnell der Erfolg im Netz abblättern kann, zeigt im Moment auch Facebook. Noch vor einem Jahr schien es kaum mehr möglich zu sein, ohne Facebook-Account im Alltag überleben zu können.
Und doch bröckelt die Facebook Begeisterung jetzt gerade bei den Jungen. Sie finden Facebook mit Werbung überladen, zu zeitraubend und kompliziert. Viele ärgert es auch, dass die Spielregeln vom Anbieter immer wieder verändert werden. Markus Z. meint: “Klar, bin ich noch auf Facebook; aber lange nicht mehr so häufig, wie vor einem Jahr.“ Er braucht viel häufiger den SMS-Ersatz von WhatsApp, der viel schlanker ist als Facebook, benutzt für Fotos Instagram und hat Ask.fm entdeckt, eine Community, wo es darum geht, Mitgliedern alle Arten von Fragen zu stellen und ihre Fragen zu beantworten. Zieht bei den Jugendlichen, die am Erfolg von Facebook massgeblichen Anteil hatten, die Karawane bereits wieder weiter – während ältere Generationen Facebook gerade zu entdecken beginnen?
Das freie Internet hat abgedankt
In den letzten Jahren hat sich der Gedanke des freien Internets über die Welt verbreitet. Es sollte eine übernationale Gesellschaft darstellen, wo jeder seine freie Meinung äussern konnte – ohne die Barrieren der nationalen Grenzen. Vor allem China wurde immer wieder harsche Intenetzensur vorgeworfen. Mit dem arabischen Frühling erreichte die Auffassung vom freien Internet nochmals einen Höhepunkt. Das mobile Netz erschien es möglich zu machen, Diktaturen von unten in Bedrängnis zu bringen. Das Jahr 2013 hat allerdings gezeigt, wie naiv die Vision vom freien Internet wohl war. Die Enthüllungen von Edward Snowden haben aufgezeigt, dass Internetspionage nicht nur in Diktaturen und autokratisch regierten Ländern betrieben wird. Die USA, die sich oft als Hort der freien Meinungsäusserung sehen, sind kein Deut besser, wenn es darum geht, Informationen aus dem Netz flächendeckend abzuschöpfen.
Die NSA-Affäre ist 2014 noch keinesfalls ausgestanden. Nach dem Schock über das allgegenwärtige Ausspionieren muss nun Schadensbegrenzung erfolgen. Soll die vernetzte Welt nicht in Orwellsche Szenarien hineinwachsen, müssen globale zivilgesellschaftliche Regeln gefunden werden, welche den privaten Bereich wirksam gegen das Ausschnüffeln absichern.