Ein Blickfang. Hässlich, zappenduster und erschreckend. Verwirrend und Fragen aufwerfend auch deshalb, weil sich das Gremium nicht mehr gemeinsam fotografieren liess, sondern solistisch vor die Kamera trat und digital zur Gruppe verarbeitet werden musste. Ein künstliches Kollektiv also. Kein Mitglied nimmt das andere zur Kenntnis. Jedes lächelt für sich die Bürgerinnen und Bürger an. Die Aussenbeziehungen sind wichtiger als die Innenbeziehungen. Popularität vor Kollegialität.
Es handelt sich um die ehrlichste Selbstdarstellung unseres höchsten Gremiums. Was aus verschiedenen Vorkommnissen zu vermuten war, bestätigt sich: Im Bundesrat kämpft jede und jeder für sich, die Füsse nicht mehr auf dem Boden, mit den Rücken zur Wand und in einem schwarzen Loch. Bild schlägt Wort und uns auf den Magen.
Wenn das so gemeint war, schlucken wir leer. Wenn nicht, wäre ein magistraler Crashkurs in Fotografie angezeigt und zum gemeinsamen Besuch empfohlen.