Demonstranten zünden in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, Barrikaden an und attackieren zahlreiche westliche und afrikanische Botschaften. Im Osten des Landes sind Hunderttausende auf der Flucht. An manchen Orten finden schwere Kämpfe zwischen den Rebellen und der Armee statt.
Ausgelöst wurde die Gewalt durch den Vormarsch der Rebellenorganisation M23 (Mouvement du 23 Mars). In Kinshasa werfen die Demonstranten westlichen und afrikanischen Ländern vor, nichts gegen die M23 zu unternehmen. Angegriffen wurden die Botschaften von Ruanda, Frankreich, Belgien, der USA, Kenia, Südafrika und Uganda. Die Botschaft von Ruanda wurde geplündert und teilweise in Brand gesteckt.
Inzwischen haben die vom östlichen Nachbarland Ruanda unterstützten M23-Aufständischen weite Gebiete im Osten des Kongo besetzt und sind in die strategisch wichtige Stadt Goma eingedrungen. Die Uno schätzt, dass 400‘000 Menschen vertrieben wurden.
Ruanda hat es vor allem auf das rohstoffreiche Gebiet rund um Goma abgesehen. Die Rebellen schiessen offenbar planlos auf die Flüchtenden. Die Spitäler sind nach Angaben der Uno völlig überfüllt. In den Strassen würden Leichen liegen, berichtet das Uno-Büro für die Koordination humanitärer Angelegenheiten OCHA. Lagerhäuser mit Lebensmitteln würden geplündert. Es ist nicht das erste Mal, dass Rebellen des M23 Goma besetzen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft M23 Massaker an der Zivilbevölkerung vor.