Papst Franziskus gibt den Kurs vor, seine opportunistischen Kleriker folgen ihm. Schon steigen die Ersten von ihren Limousinen auf Kleinwagen um, und in Rom wird der Witz kolportiert, der Papst schreibe demnächst den Vatikan zum Verkauf aus. So weit ist es zwar noch nicht. Aber es sind Zeichen, allerdings auch nicht mehr als Zeichen. Auf harte Fakten und verbindliche Aussagen wartet man nach wie vor. Zum Beispiel darauf, dass der Vatikan Stellung bezieht zum jüngsten Vorschlag der Diözese Freiburg i.Br., geschiedene Wiederverheiratete in Ausnahmefällen zu den Sakramenten zuzulassen. Oder darauf, dass Rom jenen Bischof von Limburg absetzt, der Erster Klasse zu den Armen nach Indien fliegt und sich für 31 Mill. Euro eine neue Residenz errichten lässt. Die Aussichten, dass hier etwas geschieht, sind eher düster. Der Vorstoss aus Freiburg wurde jedenfalls mit dem Hinweis, ein solcher Entscheid könne nur gesamtkirchlich gelöst werden, bereits abgeschmettert: ein sattsam bekanntes Argument, wenn es Rom darum geht, dringend notwendige Reformen zu verhindern.
Arm unter Armen
Eine neue Mode hat Einzug gehalten in der katholischen Kirche: Bescheidenheit.