Bei der Wahl ins Berliner Abgeordnetenhaus erleiden SPD und CDU erwartungsgemäss starke Verluste. Die SPD bleibt stärkste Partei und wird mit Michael Müller weiterhin den Regierenden Bürgermeister stellen.
Zur bisherigen Koalition zwischen SPD und CDU reicht es nicht mehr.
Die SPD kommt auf 21,6%. Das bedeutet einen Verlust von 6,7%. Die SPD bleibt aber die stärkste Partei in Berlin.
Die CDU verliert 5,7% und erzielt 17.6% der Stimmen. Das ist das schlechteste Ergebnis, das die Christdemokraten je in Berlin erzielt haben. Die CDU kämpfte vor allem darum, die symbolische 20 Prozent-Hürde zu nehmen und zweitstärkste Partei zu bleiben. Die 20 Prozent-Hürde schaffte sie laut Hochrechnung nicht.
Drittstärkste Partei wird die Linke. Sie gewinnt überraschend 3,9% und kommt auf 15,6%.
Die Grünen rutschen auf den vierten Platz ab. Sie erzielen 15,1% (-2,4%).
Für die AfD werden 14,2% errechnet.
Die FDP zieht neu wieder ins Landesparlament ein. Die Freien Demokraten gewinnen 4,9% und kommen auf 6,7%.
Die Piraten, die vor fünf Jahren noch auf 8,9% kamen, fliegen aus dem Parlament raus. Sie erzielten jetzt 1,7%.
Für die bisherige rot-schwarze Regierungskoalition wird es nicht mehr reichen. Die Sozialdemokraten müssen einen neuen Partner suchen. Beobachter rechnen mit einer rot-grün-roten Koalition.
Die Wahlbeteiligung lag bei 67%. Das sind über 7% mehr als vor fünf Jahren. Vor einzelnen Wahllokalen bildeten sich lange Schlangen. Die Wartezeit betrug da und dort eine Stunde oder gar mehr. 21% der Wahlberechtigten hatten einen Antrag auf Briefwahl gestellt – so viele wie nie zuvor.
Rund zweieinhalb Millionen Berlinerinnen und Berliner waren aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen. 927 Kandidaten von 21 Parteien stellten sich zur Wahl. Das Berliner Landesparlament verfügt über 130 Sitze.