Von der Antike bis zur Gegenwart haben sich Philosophen, Theologen und neuerdings auch Neurobiologen den Kopf darüber zerbrochen, wie man die „Person“ exakt bestimmen kann.
Den Menschen kann man vielleicht rein biologisch definieren, aber die aus ihm erwachsene Person ist ungreifbar. Sie steht weit über der Welt der Dinge. Theologen sprechen von „Unverfügbarkeit“. Was also macht den Menschen zur Person?
Natürlich sollte eine Person über ein bewusstes Ich, Vernunft und andere höhere Eigenschaften verfügen, aber keiner weiss, wann genau die Person anfängt und wann sie aufhört. Wenn jemand zum Beispiel schläft oder dement wird, kann man ihm nicht einfach die Eigenschaft, eine Person zu sein, absprechen. Aber trotz aller Definitionsprobleme gilt für die Person, dass sie der Inbegriff von Selbstbestimmung und Freiheit ist.
Personal dagegen ist gemäss den Definitionen in Wörterbüchern „bedienstet“. Es handelt im Auftrag – von wem auch immer. An die Stelle der autonomen eigenen Stimme ist die irgendwelcher Auftraggeber getreten.
Es muss nicht immer eine Firma oder ein Chef sein, der ganz formal Aufträge erteilt. Personal stellt sich in die Dienste aller möglichen Instanzen, faktische oder eingebildete. Nur das eigene Ich mit seiner Autonomie tritt in den Hintergrund. Personal lebt von der Anpassung und nennt das gern „Teamfähigkeit“.
Inzwischen hat es sich eingebürgert, in der politischen Berichterstattung nicht mehr von Führung, sondern vom „Führungspersonal“ zu sprechen. So gibt es das Führungspersonal der Parteien. Entsprechend konzentrieren sich die Journalisten mehr auf das Personal als auf die Führung. Recht haben sie.
Schliesslich können Journalisten nicht über etwas berichten, was es nicht gibt: Führung. Personal kann nicht führen, sondern nur ausführen. Aber Klatsch und Tratsch über das Personal sind allemal amüsant. Vor allem, wenn es den Boden unter den Füssen verliert. Und Wahlen.