Philippinisch-russisches Tête-à-Tête: Die philippinische Journalistin Maria Ressa und ihr russischer Kollege Dmitry Muratow erhalten in Oslo den diesjährigen Friedensnobelpreis. Das Bild zeigt die beiden, die sich bisher nicht kannten, während der Zeremonie in der City Hall in Oslo.
Maria Ressa ist Chefredaktorin des Online-Magazins «Rappler». Sie gilt als scharfe Kritikerin des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, dem schwerste Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Als Ressa am Mittwoch in Oslo eintraf, trug sie eine Maske auf der stand: «Journalism is not a crime». Am gleichen Tag wurde auf den Philippinen ein Journalist erschossen.
Dmitrij Muratow ist Chefredaktor der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta» und gilt als «Mann, der vor Putin nicht kuscht» (Spiegel). Die Gaseta ist eine der mutigsten Zeitungen Russlands. Sechs Mitarbeiter von Muratow sind ermordet worden, unter anderem Anna Politkowskaja. Diesen Sechs hat Muratow jetzt den Nobelpreis gewidmet.
Berit Reiss-Andersen, die Präsidentin des norwegischen Nobelkomitees, erklärte, Ressa und Muratow würden alle Journalisten repräsentieren, die täglich dafür kämpften, die Öffentlichkeit mit vertrauenswürdigen Informationen zu versorgen. Eine gesunde Gesellschaft und Demokratie seien darauf angewiesen.
(J21)