Tausende pro-westlicher Menschen demonstrieren in der georgischen Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) gegen das, was sie als «einen eklatanten Wahlbetrug» bezeichnen. Bei den Parlamentswahlen am 25. Oktober hatte die regierende Putin-freundliche Partei «Georgischer Traum» nach Angaben der Wahlkommission fast 55 Prozent der Stimmen erhalten. Die Opposition spricht von Wahlfälschung. Internationale Wahlbeobachter berichten von zahlreichen Unregelmässigkeiten. Die Wahlbeobachter der OSZE sowie die USA und die EU forderten eine Untersuchung.
Dominiert wird die Regierungspartei vom russlandfreundlichen schwerreichen Oligarchen und Politiker Bidsina Iwanischwili. Auch die georgische Staatspräsidentin Salome Surabischwili kritisierte Wahlmanipulation und macht Moskau dafür verantwortlich. Sie rief zu Protesten in der Bevölkerung auf. Der «Georgische Traum» hatte ein Amtsenthebungsverfahren gegen Salome Surabischwili angestrengt. Unterstützung erhielt die pro-russische Regierungspartei vom ungarischen Präsidenten Viktor Orbán. Er erklärte, alles sei « sauber » verlaufen.