Bei einer Kundgebung mehrerer hundert Personen auf dem Zürcher Münsterplatz unter dem Motto «Never Again Is Now» sind gelbe Regenschirme Zeichen der Solidarität mit Israel, des Schutzes gegen Antisemitismus und für Frieden. In Israel erinnern gelbe Bänder an die Geiseln der Hamas. Gelb war auch der Judenstern, den Jüdinnen und Juden in Nazideutschland tragen mussten.
«Nie wieder» meint das mahnende Erinnern an den Holocaust. «Nie wieder ist jetzt», sagten nun die Kundgebungsteilnehmer in Zürich. Seit der Gewalteskalation im Nahen Osten seien Jüdinnen und Juden auch in der Schweiz vermehrt antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, teilte das aus Privatpersonen bestehende Organisationskomitee mit.
Während der halbstündigen Kundgebung hielt eine ganze Reihe von Zürcher Persönlichkeiten kurze Ansprachen, darunter SP-Ständerat Daniel Jositsch, Regierungsrat Mario Fehr, der Zürcher FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger und FDP-Kantonsrätin Sonja Rueff.
Der Präsident der Mitte-Partei, Gerhard Pfister, sagte: «Demokratische Gesellschaften müssen überall dem Antisemitismus viel stärker entgegentreten als bisher. Auch in der Schweiz.» Und der reformierte Kirchenratspräsident Michel Müller erklärte: «Gerade auch weil die christlichen Kirchen in ihrer Geschichte zum Antisemitismus beigetragen haben, tragen sie eine besondere Verantwortung dafür, ihn heute zu verhindern.»