Gaza? Nein, das hier ist Mathare, ein Slumgebiet, das sich am Rande der kenianischen Hauptstadt Nairobi zufolge der Landflucht immer weiter ausdehnt. Wegen Überschwemmungen und anhaltendem Regen drohen Häuser einzustürzen. Die Regierung hat deren Abriss angeordnet.
Einheimische suchen in den abgerissenen Gebäuden nach Metallschrott und anderen Gegenständen. Die kenianischen Sicherheitsbehörden setzen den Abriss von Häusern in der Nähe der Flussufer von Nairobi fort. Die seit März anhaltenden Überschwemmungen haben die Gegend am Mathare-Fluss verwüstet. Der kenianische Präsident William Ruto wies die Behörden an, alle Menschen zu evakuieren, die in der Nähe von 178 gefährdeten Dämmen, an Flussufern und in von Schlammlawinen bedrohten Gebieten leben. Die heftigen Regenfälle, die seit März bisher mehr als 200 Menschen getötet haben, dauern weiter an.
In den Slums von Mathare herrschen katastrophale Lebensbedingungen. Über die Hälfte der Bewohner sind unter zwanzig Jahre alt. AIDS und Bandenkriminalität haben zur Folge, dass es kaum erwachsene Männer gibt. Das Risiko der Frauen, bei Geburten zu sterben, ist sehr hoch. Viele Kinder sind auf sich selber gestellt. Trotz staatlicher Bemühungen und zahlreicher privater und von NGOs durchgeführter Entwicklungs- und Sozialprojekte verbessert sich die allgemeine Situation nicht.