In Pakistan findet die Auszählung der Stimmen der Parlamentswahlen statt. Die Wahlkommission hat noch keine Trendmeldungen bekannt gegeben, aber die ersten Ergebnisse zeigen Überraschendes. Danach liegen die Kandidaten, die der Partei des inhaftierten ehemaligen Premierministers Imran Khan angehören, in Führung. Doch ein definitives Ergebnis wird erst in Tagen erwartet. Die BBC zitiert Analysten, die die Wahlen als die «am wenigsten glaubwürdigen» bezeichnen.
Die Wahlen fanden fast zwei Jahre nach dem Misstrauensvotum gegen den bisherigen Premierminister, den Kricketspieler und heutigen Politiker Imran Khan, statt. Khan, der letztes Jahr wegen Korruption inhaftiert wurde, durfte nicht kandidieren.
Als aussichtsreichster Kandidat gilt der dreimalige Premierminister Nawaz Sharifs.
Überschattet wurden die Wahlen dadurch, dass die Behörden das Mobilfunktelefon und die Internetverbindungen kurz vor den Wahlen unterbrochen hatten. Das Innenministerium erklärte, die Massnahme sei aufgrund terroristischer Vorfälle notwendig gewesen. Die Aussetzung der Mobilfunkdienste erschwerte es den Wählern, ihre Wahllokale zu finden.
Viele Wähler in der Stadt Lahore berichteten der BBC, dass es aufgrund des Internetausfalls nicht möglich war, Taxis zu buchen, um zur Wahl zu fahren. Andere sagten, dass sie nicht mit anderen Familienmitgliedern chatten konnten, um zu koordinieren, wann sie zu den Wahllokalen gehen sollten.
Siehe Artikel von Bernard Imhasly im Journal 21: Wahlen in Pakistan – eine Mogelpackung