Renee Kyro aus Lake Lure (North Carolina) freut sich, dass ihr Idol in den Umfragen leicht zulegt. In 16 Tagen finden die Wahlen statt. Dann wird Renee wissen, ob sie sich wirklich freuen kann. Noch ist alles offen.
Im Durchschnitt der nationalen Umfragen liegt Kamala Harris 2,1 Prozent vor Trump. Ihre Zustimmung ist leicht gesunken. Auch ihre Beliebtheitswerte haben leicht abgenommen. Kamala Harris wird an diesem Sonntag 60 Jahre alt.
Doch die nationalen Umfragen sind nicht entscheidend. Wichtig sind die sieben Swing States.
Im wichtigen «Battleground State» Pennsylvania liegt Harris laut dem Durchschnitt der letzten Erhebungen (Stand: Sonntag) mit 49 zu 48 Prozent vorn. Sie hat in den letzten Tagen leicht an Terrain eingebüsst. Die Fehlerquote (margin of error) liegt bei 3 Prozent. Also: Alles ist möglich.
In North Carolina führt Trump mit 49 zu 48 Prozent.
Wisconsin: 49 zu 48 für Harris.
Michigan: 48 zu 48 Gleichstand
Nevada: 48 zu 47 für Harris
Georgia: 49 zu 47 für Trump
Arizona: 50 zu 47 für Trump
Die Umfragen werden sich bis zum Wahltag noch ändern. Aber wenn Harris jeden Staat gewänne, in dem sie derzeit laut dem Durchschnitt der Umfragen hauchdünn führt, würde sie die erforderlichen 270 Elektorenstimmen (Wahlmänner-, Wahlfrauenstimmen) erreichen.
Aber: Bei einem so knappen Rennen hat selbst die kleinste Bewegung in den Umfragen eine überragende Bedeutung.
Immer wieder wird betont, das Trump bei früheren Wahlen von den Umfrageinstituten unterschätzt wurde. Sollte dies auch diesmal zutreffen, gilt seine Wahl als gesichert.
Die Umfrageinstitute erklärten jedoch, sie hätten dazugelernt. Ob sie diesmal Trump nicht unterschätzen, wird sich zeigen.
Andererseits: Die Umfragen haben auch schon die Demokraten unterschätzt, so bei den Midterm-Wahlen im Jahr 2022.
Also: Alles ist offen, alles ist möglich. Im demokratischen Lager bereitet sich allerdings laut amerikanischen Medienberichten eine gewisse Unruhe aus.