Stolz und Freude über die Verleihung des Friedensnobelpreises im Büro von Nihon Hidankyo in Tokio. Die Organisation der Atombombenüberlebenden ist am Freitag vom zuständigen norwegischen Nobelpreiskomitee mit dem prestigeträchtigen Preis ausgezeichnet worden. Masako Kudo, die Büroleiterin, zeigt auf einen Stapel von Zeitungen, in denen über die Nachricht berichtet und kommentiert wird.
Die ausgezeichnete Organisation Nihon Hidankyo setzt sich für die Erinnerung an die katastrophalen Folgen der Atombombenabwürfe über den Städten von Hiroshima und Nagasaki im Kriegsjahr 1945 und für eine weltweite Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen ein. Japan setzt sich seit Jahrzehnten für diese Ziele ein. Das japanische Parlament hat vor über 50 Jahren beschlossen, dass das Land weder Kernwaffen besitzen noch herstellen soll.
Doch das Streben nach dem Besitz derartiger Waffen ist keineswegs im Abnehmen begriffen, im Gegenteil. Neben den langjährigen Atommächten USA, Russland, Grossbritannien und Frankreich haben sich später auch China, Indien, Pakistan und Israel in den Kreis der Nuklearwaffenbesitzer eingereiht. Auch Nordkorea soll inzwischen dazu gehören. Und es wird befürchtet, dass in absehbarer Frist, auch das iranische Mullah-Regime über einsatzfähige Atomwaffen verfügen könnte.