
Nach den irritierenden Vorstössen und Aussagen der amerikanischen Regierung über das weitere Vorgehen zur Lösung des Ukraine-Krieges hat der französische Präsident Macron am Montagabend in Paris wichtige Vertreter der EU-Staaten sowie den britischen Premierminister Starmer (Bild) zu Beratungen über eine koordinierte Reaktion auf die Signale Washingtons empfangen. Ein Thema war dabei die Möglichkeit einer Entsendung von europäischen Truppen zur Überwachung eines eventuellen Waffenstillstandes zwischen der Ukraine und dem russischen Aggressor.
Nähere Ergebnisse über die Zusammenkunft im Elysée-Palast sind noch nicht bekannt geworden, aber schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass die Gesprächspartner zur Möglichkeit solcher Truppenstationierungen in der Ukraine unterschiedliche Akzente setzen. Der britische Regierungschef deutete an, dass sein Land zu einer solchen Mission grundsätzlich bereit sei, während der deutsche Bundeskanzler Scholz betonte, für solche Entscheidungen sei es noch zu früh. Von Seiten der Trump-Regierung sind bisher völlig widersprüchliche Aussagen zu diesem Aspekt gemacht worden.
Was Präsident Trump in Sachen Ukraine genau im Schilde führt, bleibt nach seinem anderthalb-stündigen Telefongespräch mit dem Kremlchef Putin in der vergangenen Woche ohnehin verwirrend. Am heutigen Dienstag sollen sich der russische Aussenminister Lawrow und sein amerikanischer Amtskollege Rubio in Saudi-Arabien zur Vorbereitung eines möglichen Gipfeltreffens zwischen Trump und Putin treffen. Offenbar ist die Trump-Administration gewillt, sich mit Moskau über bestimmte Punkte im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg abzusprechen, ohne die Kiewer Regierung direkt in die Verhandlungen einzubeziehen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat indessen betont, dass sein Land keine Vereinbarungen über einen Waffenstillstand und dessen territoriale Bedingungen akzeptieren werde, die ohne Mitsprache Kiews festgelegt würden.