Am heutigen 7. Oktober vor einem Jahr sind Hamas-Terroristen vom Gazastreifen durch einen angeblichen Hochsicherheitszaun in Israel eingefallen. Sie töteten über 1200 Menschen und verschleppten rund 120 Geiseln. 97 von ihnen befinden sich weiterhin in der Hand der Hamas. Am Montagmorgen demonstrieren Angehörige von ihnen vor der Residenz von Ministerpräsident Netanjahu für Verhandlungen um deren Freilassung. Doch dieser setzt offenkundig andere Prioritäten.
Seit Anfang Oktober ist der Kampf gegen den Hisbollah, der mit Hamas verbündeten schiitischen Miliz in Südlibanon, radikal verschärft worden. Eine ganze Reihe von Führungsleuten der Hisbollah, inklusive deren oberster Chef Nasrallah, sind durch präzise Raketen- und Bombenangriffe getötet worden. Israelische Bodentruppen sind in den Süden des Libanon eingedrungen. Und der Kampf der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen gegen die Hamas, bei dem bisher über 40’000 Palästinenser umgekommen sind, wird mit unverminderter Heftigkeit weitergeführt. Ausserdem hat Israel als Antwort auf iranische Luftangriffe dem Iran entsprechende Gegenschläge angedroht. Die Verhandlungen über einen eventuellen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln scheinen praktisch abgebrochen zu sein.